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Funktionelle und neuronale Grundlagen der metakognitiven Überwachung von deklarativen Gedächtnisprozessen: Untersuchungen mit fMRT

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2008 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 69117248
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Im Laufe der Projektförderdauer wurde eine Reihe von Experimenten zur metakognitiven Kontrolle von Gedächtnisfunktionen durchgeführt. Metagedächtnis bezeichnet sowohl die Überwachung der eigenen Gedächtnisleistung als auch den Einsatz von bestimmten Strategien, um diese zu erhöhen. Die ersten beiden Experimente befassten sich mit der Überwachung der Gedächtnisleistung, zum einen während des Lernens an Hand von Lernstandsurteilen und zum anderen während des Gedächtnisabrufes anhand der Beurteilung des Vertrauens in die eigenen Erinnerungsleistung. Diese Studien erlaubten die Gegenüberstellung subjektiver und objektiver Gedächtnisprozesse und belegten, dass diese metakognitive Kontrolle im wesentlichen auf einer Interaktion des frontalen Kortex mit medialen temporalen Arealen beruht, wo die Formation der Gedächtnisspuren selbst vermutlich stattfindet. Der frontale Kortex überwacht hierbei nicht nur die Leistung des medio-temporalen Gedächtnissystems, sondern kann diese Leistung durch bewusste und unbewusste Manipulation der genutzten Strategien auch verbessern. Individuelle Unterschiede in Strategien bei Gedächtnisformation und Abschluss bildeten das Thema der weiteren durchgeführten Experimente. Als Modell wurde eine räumliche Gedächtnisaufgabe verwendet, da für diese Art von Gedächtnis deutliche individuelle Unterschiede in gesunden Probanden bekannt sind: Im Allgemeinen zeigen Frauen eine bessere Gedächtnisleistung bei der Erinnerung an die Postition eines Objektes als Männer. Das erste der beiden durchgeführten Experimente versuchte bei Männern durch Manipulation der Stimuli die „typisch männliche“ räumliche Strategie durch eine verbale, „weibliche“ Strategie zu ersetzen, was zu einer verbesserten räumlichen Gedächtnisleistung führen sollte. Die Effekte in Hinblick auf Aktivierungen sind kleiner, als zunächst erwartet, jedoch sind die Analysen noch nicht abgeschlossen und insbesondere Analysen der Konnektivität sollten noch klarere Ergebnisse bringen. Die letzte Studie untersuchte den Unterschied im der Erinnerung kategorischen und koordinatischer räumlicher Positionen. Hier ist die klare Erwartung, dass Frauen mit den für sie typischen verbalen Strategien insbesondere bei der Manipulation der koordinatischen Lokalisation einen Vorteil zeigen sollten. Das heißt, Frauen sollten dann eine bessere Gedächtnisleistung zeigen als Männer, wenn es nicht auf die exakte Position im Raum, sondern mehr auf das Verhältnis verschiedener Positionen zueinander ankommt. Männer, mit den für sie typischen räumlichen Strategien, sollten bei exakten räumlichen Positionen die Frauen übertreffen. Die Verhaltensdaten unserer Studie bestätigen diese Hypothesen. Zum Abschluss dieser Studie steht noch die Untersuchung weiterer männlicher Probanden, sowie die Analyse der Bildgebungsdaten aus. Diese Analyse sollte interesssante Einblicke in die individuellen Unterschiede in der metakognitiven Kontrolle von Gedächtnisfunktionen und deren Einfluss auf die Gedächtnisleistung bringen. Auf lange Sicht könnte das Training bestimmter Strategien möglicherweise bei der Therapie von Patienten mit Demenzen und anderen Gedächtnisstörungen zum Einsatz kommen und so einen Einsatz in der Klinik finden.

Publications

  • 2009. Neural correlates of metamemory. Dissertation, Aachen: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
    Do Lam A
  • Monitoring the mind: the neurocognitive correlates of metamemory. PLoS One. 2012;7(1):e30009. Epub 2012 Jan 5
    Do Lam AT, Axmacher N, Fell J, Staresina BP, Gauggel S, Wagner T, Olligs J, Weis S
    (See online at https://doi.org/10.1371/journal.pone.0030009)
 
 

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