Project Details
Chemosensorische Reizverarbeitung im menschlichen Schlaf - Arousalinduktion durch isolierte und gemischte olfaktorische und trigeminale Reize
Applicant
Professor Dr. Boris A. Stuck
Subject Area
Otolaryngology, Phoniatrics and Audiology
Term
from 2008 to 2010
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 69526976
Über die Vigilanz-Abhängigkeit des nasalen chemosensorischen Systems ist beim Menschen wenig bekannt, was sich vorrangig durch methodische Schwierigkeiten in der artefaktfreien Präsentation chemosensorischer Reize im Schlaf erklärt. Gerade aufgrund der Besonderheiten der cerebralen Verarbeitung insbesondere der olfaktorischen Reize (Unabhängigkeit vom Thalamus) ist die Chemosensorische Reizverarbeitung im Schlaf jedoch von besonderem Interesse. Dem Riechsinn als gemischt olfaktorischem und trigeminalen Sinnessystem kommt darüber hinaus gerade im Schlaf eine wichtige Aufgabe als Warnsystem vor äußeren Gefahren zu. Dies zeigt sich praktisch bei Gefahrensituation im Schlaf wie Hausbrand oder Vergiftungen durch Gase. Jüngste Ergebnisse der Arbeitsgruppe konnten durch Ableitung chemosensorisch evozierter Potentiale erstmals belegen, dass Chemosensorische Reize beim Menschen auch im Schlaf cortical verarbeitet werden. Darüber hinaus konnte erstmals dokumentiert werden, dass sich zwar durch das trigeminale System Arousal- und Weckreaktionen beim Menschen hervorrufen lassen, eine rein olfaktorische Reizung (hier mit H2S) im Schlaf im Gegensatz zu anderen Sinnessystemen jedoch auch bei hohen Konzentrationen nicht zu einer Arousal- oder Weckreaktion führt. Viele Fragen sind jedoch noch offen, insbesondere bezüglich der Verarbeitung positiv besetzter, nicht-körpereigener Reize, der Interaktion zwischen dem trigeminalen und olfaktorischen System im Schlaf und der Verarbeitung gemischter trigeminal-olfaktorischer Reize. Diese Fragen sollen mit dem im folgenden dargestellten Projekt geklärt werden.
DFG Programme
Research Grants