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Geschlecht, Raum und Technik in der Fabrik: Die "rationelle" Gestaltung industrieller Arbeitsplätze in Deutschland, 1900-1970
Antragsteller
Professor Dr. Mikael Hard
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 69670389
Im vorgeschlagenen Projekt soll die Gestaltung von Fabrikarbeitsplätzen in der klassischen Phase der Rationalisierung bis zur Krise des Fordismus in den 1970er Jahren untersucht werden. Ziel ist es, das Spannungsverhältnis zwischen technologischem Wandel und sozialhierarchischer Kontinuität über die verschiedenen politischen Umbrüche in Deutschland im 20. Jahrhundert hinweg zu analysieren. Im Fokus steht dabei die Frage, welche Strategien unter welchen politischen und technologischen Bedingungen zur Aufrechterhaltung der Geschlechterdifferenz angewandt wurden. Dazu wird eine technik- und geschlechtergeschichtliche Untersuchung industrieller Diskurse und Praktiken durchgeführt. Der Diskurs über industrielle Arbeitsräume, der sich durch Arbeitswissenschaft, Architektur, Politik und Kunst zog, wird im Zusammenhang mit der Praxis der architektonischen und arbeitswissenschaftlichen Gestaltung von Fabriken beleuchtet, wobei ein besonderer Akzent auf dem Zusammenwirken von technischen Neuerungen und neuen Sozialtechniken liegt. Gegenstand der Analyse ist die gesamte Gestaltung der Fabrik: die Architektur und technische Ausstattung von Arbeitsplätzen und Sozialräumen. Ein weiteres zentrales Forschungsinteresse besteht in der Frage, inwieweit die Gestaltung der Fabrikarbeitsplätze als Ort der Herstellung und Reproduktion von Männlichkeit und Weiblichkeit mit den ideologischen Vorgaben der jeweiligen politischen Systeme übereinstimmt. Methodisch zielt die Untersuchung darauf ab, die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die Technikgeschichte und politische Geschichte zu stärken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen