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Segregation und Eingliederung
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Farwick
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74688193
Seit mehr als zwei Jahrzehnten zählt die Problematik der individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Zuwanderung nach Deutschland zu einem der zentralen Themenfelder der sozialwissenschaftlichen Debatte. Dabei spielt die Frage der Eingliederung in die funktionalen gesellschaftlichen Systeme eine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse der Arbeit verweisen auf einen Einfluss der ethnischen Segregation von Migranten auf verschiedenen räumlichen Ebenen sowie auf unterschiedliche Aspekte des Eingliederungsprozesses. So ist auf der Ebene der Wohnquartiere mit einer erhöhten räumlichen Konzentration zunächst von einem Abbau eingliederungshemmender sozialer Distanzierungen von Seiten der ansässigen Bevölkerung auszugehen. Dies allerdings nur, wenn diese positive Wirkung nicht durch die distanzverstärkenden Einflüsse einer sozial belasteten Wohnumwelt überlagert wird. Ein weiterer, gleichwohl negativ zu bewertender Einfluss der ethnischen Segregation auf die Eingliederung stellt sich demgegenüber auf der Ebene der kleinräumigeren näheren Nachbarschaften dar. So kommt es in Nachbarschaften mit einem erhöhten Anteil türkischer Migranten zu einer deutlichen Reduktion eingliederungsfördernder Freundschaftsbeziehungen zu Personen deutscher Herkunft. Von einer eingliederungshemmenden Wirkung der ethnischen Segregation auf der räumlichen Ebene großräumigerer Wohnquartiere kann - entgegen der in der Literatur häufig vertretenen Ansicht - nicht ausgegangen werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen