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Im Spiegel der Zeit - Prunkuhren und Zeitverständnis am brandenburgisch-preußischen Hof des 18. Jahrhunderts

Subject Area Art History
Term from 2008 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 75670885
 
Das Projekt befasst sich mit den Prunkuhren in den Hohenzollern-Schlössern, einem bislang in der kunsthistorischen Forschung für Brandenburg-Preußen kaum beachteten Sammlungs- und Ausstattungsgegenstand. Der Untersuchungszeitraum beschränkt sich auf die Zeit vom Ende des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen besonders die unter Friedrich II. von Preußen erworbenen oder in Auftrag gegebenen Kunstwerke dieser Gattung. Mit Hilfe zeitgenössischer Archivalien und anderer Quellen soll erstmals grundlegend erforscht werden, in welchen Räumlichkeiten sich die Prunkuhren befanden, welche Funktionen sie innerhalb des Interieurs einnahmen, welche kulturellen Anregungen die Hohenzollern in diesem Kontext erhielten, von welchen Herstellern sie diese repräsentativen Uhren bezogen, wie sich der Vermittlungsweg zwischen Kunsthandwerkern und den königlichen Auftraggebern gestaltete und welchen materiellen Wert sie besaßen verglichen mit anderen Kunstwerken. Einerseits geht es um eine Bestandsaufnahme als Basis für alle daraus resultierenden kunsthistorischen Fragestellungen (typologische und stilistische Einordnung der Uhren und ihre Würdigung). Andererseits interessiert hier ein weiterer, bisher wenig betrachteter Aspekt, für den die Uhren selbst der materielle Ausdruck sind: die Frage nach der Funktion von Uhren als Zeitgeber im höfischen Zeremoniell. Denn für alle zeremoniellen Handlungen, für den streng geregelten Tagesablauf des Regenten und für das Funktionieren der Hofordnung war die Kenntnis der genauen Uhrzeit unabdingbar. Die Zeitangabe gehörte deshalb zu einem der wichtigsten Ordnungsprinzipien der höfischen Welt. Ohne sie war ein angemessener Umgang innerhalb der höfischen Etikette nicht möglich. Darum muss auch nach dem allgemeinen Zeitbegriff im 17./18. Jahrhundert gefragt werden.
DFG Programme Research Grants
Participating Person Professor Dr. Peter-Michael Hahn
 
 

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