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Mutagene und Mutationen. Biologische und riskante Dinge in der Analytik der Biopolitik (1960-1979)

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 81426089
 
Der Gegenstand der Untersuchung sind mutagene Stoffe, so genannte „Erbgifte“. Die Geschichte dieser Stoffe ist eng verbunden mit der Risikopolitik der 1960er Jahre in den westlichen Industriestaaten und ihrer Ausweitung auf technisch und industriell bedingte Umweltgefahren. Die damit verbundene risikopolitische Integration der gesamten Lebensprozesse ist nicht bloß als das Resultat einer automatisch fortschreitenden Institutionalisierung von Sicherheit im Sozialstaat zu verstehen, sondern auch als das Ergebnis der epistemischen Konstitution einer neuen Bedrohungslage. „Mutagene“ Stoffe definierten demnach ein in der Literatur bislang unbeachtetes transdisziplinäres Problemfeld und übernahmen darin eine zentrale Übersetzungsfunktion von Diskursen und Praktiken. Die Voraussetzungen dafür sollen ebenso untersucht werden wie die Wechselwirkungen zwischen der Modellierung der Mutation, der Problematisierung des biologischen Organismus und der einsetzenden Umweltpolitik bzw. allgemeiner: zwischen der molekularbiologischen Neuordnung der Biologie und den im Gefahrendiskurs der 1960-1970er Jahre erfolgten Verschiebungen. Das Projekt zielt damit auf den Zusammenhang einer praxisorientierten Geschichte biowissenschaftlicher Objekte, der Wirkungsgeschichte toxischer Stoffe und der Gouvernementalität der Gefahr.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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