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Differentielle Verarbeitung von Oberflächen- und Tiefenschmerz bei Patienten mit Depression und Borderline-Persönlichkeitsstörung

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 82348113
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der vorgelegten Studie sollte verglichen werden, inwieweit sich die subjektive Wahrnehmung sowie die neuronale Verarbeitung von Oberflächen- und Tiefenschmerz bei Borderline-Patientinnen, depressiven Patientinnen sowie gesunden Kontrollprobandinnen unterscheidet. Als Oberflächenschmerz wurde durch eine Kontaktthermode Hitzeschmerz appliziert, während als Korrelat für Tiefenschmerz durch eine Blutdruckmanschette Ischämieschmerz erzeugt wurde (Tourniquet-Methode). Zur Erfassung der subjektiven Wahrnehmung wurden in einem Laborversuch die Schmerzschwellen bestimmt. Neuronale Korrelate der Schmerzwahrnehmung wurden durch funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) erfasst. Es wurden, wie geplant Patienten mit Borderline-Störung, depressive Patienten und entsprechende Kontrollprobanden sowohl in Mannheim als auch in Jena im fMRT untersucht. An beiden Standorten ergaben sich für die Ischämieschmerz-Untersuchung methodische Probleme. Während sich im Labor erwartungsgemäß bei den Borderline-Patientinnen im Vergleich zu den gesunden Kontrollprobandinnen signifikant erhöhte Hitzeschmerzschwellen fanden, unterschieden sich diese Gruppen hinsichtlich der Ischämieschmerz- und -toleranzschwellen nicht. In allen drei Gruppen und in beiden Zentren konnten außerdem im fMRT schmerzspezifische Aktivierungen nach Hitzeschmerzstimulation identifiziert werden; bei Ischämieschmerz-Stimulation ergaben sich allerdings großflächige White-Matter-Aktivierungen, die eine Interpretation der Ergebnisse unmöglich machen. Zusätzlich kam es zu Interaktionsartefakten zwischen Ischämieschmerz und Hitzeschmerz, sodass in Jena eine hitzeschmerzspezifische Aktivierung nicht wie erwartet in allen Fällen darstellbar war. Dennoch lassen die Ergebnisse der Hitzeschmerzuntersuchungen, die den vorliegenden Ergebnissen aus früheren Studien entsprechen, darauf schließen, dass die grundsätzliche Konzeption der Studie nicht fehlerhaft war. Die methodischen Probleme müssen also spezifisch den Ischämieschmerz betreffen. Mögliche Ursachen, wie z.B. Artefakte durch ischämiebedingten veränderten Blutfluß oder Veränderungen von wesentlichen metabolischen Kenngrößen wie z. Bsp. pH-Wert, werden in einer momentan in Vorbereitung befindlichen Publikation diskutiert. In Jena wurde zusätzlich die Fragestellung zwischen Oberflächen- und Tiefenschmerz bei der Depression mittels evozierten Potentialen im EEG untersucht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Differential processing of laser stimuli by Aδ and C fibres in major depression. Pain. 2011;152(8):1796-802
    Terhaar J, Viola FC, Franz M, Berger S, Bär KJ, Weiss T
 
 

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