Project Details
Projekt Print View

Modellierung und numerische Berechnung der Ultraschallwellenausbreitung in heterogenen Strukturen unter Einbeziehung von Schädigungen

Subject Area Mechanics
Term from 2008 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 84620945
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Während der Förderperiode des Paketantrages PAK 357 wurde sowohl mit experimentellen als theoretischen Methoden ein vertiefter Einblick in die Wellenausbreitung und die Interaktion von Wellen mit typischen Strukturschäden gewonnen, neue Verfahren zur Schadensidentifikation entwickelt und neue Herangehensweise und Methoden zur Strukturüberwachung (SHM) von Leichtbaustrukturen aus Kompositmaterial erarbeitet. Im Teilprojekt TP3 wurde die Forschungshypothese bestätigt, dass sich hochfrequente Ultraschallwellen (Lambwellen) auch in heterogenen Werkstoffverbunden zur Fehlerdiagnose nutzen lassen. Das Ziel des Teilprojektes bestand darin, mathematische und numerische Grundlagen zur Schadensdetektion für diese praktisch bedeutsame Klasse von Leichtbaustrukturen zu schaffen. Das Projekt zielte auf luftfahrttypische Sandwichstrukturen ab, die aus dünnen Deckschichten aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und Kernschichten aus Honeycomb, offen- und geschlossenporigen Schäumen, Metall- und Kunststoffhohlkugelstrukturen sowie anderen zellulären Materialien bestehen. Der Fokus lag auf der Entwicklung und Erprobung von neuen numerischen Modellierungs- und Berechnungsmethoden, weil die Anwendung kommerzieller FEA-Software (Abaqus, Ansys, Nastran etc.) auf industrierelevante Bauteile extreme Rechenzeit- und Speicherressourcen erfordert, die die Kapazitäten heutiger Großrechner überschreiten. Es wurden daher finite Elemente beliebig hoher hybrider Polynomordnungen (p-Elemente, isogeometrische NURBS Elemente, spektrale Elemente) entwickelt, getestet und bewertet. Während sich erwartungsgemäß zeigte, dass die Konvergenzgeschwindigkeit unabhängig vom Polynomtyp nur von der Polynomordnung abhängt, wird der Rechen- und Speicheraufwand bei einer vorausgesetzten expliziten Zeitintegration entscheidend davon bestimmt, ob die Massenmatrix einfach diagonalisiert werden kann. Das ist bei spektralen finiten Elemente der Fall, weshalb sich die Nutzung diese Elemente im Zusammenhang mit einer problemangepaßten Polynomordnung als bevorzugte Lösungsvariante erwiesen hat, mit der bei gleichbleibender Genauigkeit erhebliche Rechenzeitreduktionen nachgewiesen werden konnten. Für die Berechnung der Ausbreitung von Ultraschallwellen in Strukturen aus heterogenen Materialien wurden trotz vielfältiger Bemühungen zunächst keine befriedigenden Modellierungs- und Berechnungsmethoden gefunden, die alle Anforderungen an ein leistungsfähiges Berechnungsschema erfüllt haben. Schließlich wurde der Versuch unternommen, die Finite-Zellen-Methode (FCM), die bisher nur für statische Festigkeitsprobleme genutzt wurde, auf dynamische Berechnungen, insbesondere die Ausbreitung von Ultraschallwellen in heterogenen Materialien zu erweitern. Der Vorteil dieser Methode, keine geometrieangepaßten Netze zu erfordern, war die wesentliche Motivation für diesen Versuch. Als finite Elemente wurden die bisher bewährten spektralen Elemente beliebig hoher Ansatzordnung verwendet, weshalb diese Neuentwicklung in Anlehnung an die Bezeichnung FCM als SCM (Spektrale-Zellen-Methode) bezeichnet wurde. Es zeigte sich, dass die SCM exzellent geeignet ist, die Wellenausbreitung in Strukturen aus heterogenen, zellulären Materialien zu berechnen. Ein weiterer Vorteil der Methode besteht darin, dass es auf einfache Weise möglich ist, Daten aus der Computertomographie (CT) zu verarbeiten, wenn die Mikrostruktur als STL-Datensatz (STL-Surface Tesselation Language) zur Verfügung steht. Als interessantes Nebenprodukt wurde nachgewiesen, dass es mit regulär in einer Struktur angeordneten Poren bei entsprechenden Abmessungen und Anordnungen gelingt, Band-Gaps zu erzeugen, die eine Ausbreitung von Wellen eines bestimmten Frequenzbandes verhindern.

Publications

 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung