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Asymmetrische Verwandteninvestition von Großeltern, Onkeln und Tanten aus evolutionärer Sicht. Eine interkulturelle Zwei-Generationen-Studie.
Antragsteller
Dr. Alexander Pashos
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 87713463
In der Kinder-Fürsorge von Großeltern als auch von Onkeln und Tanten existieren asym-metrische Verhaltensmuster. So kümmern sich z.B. maternale Verwandte mehr als paternale. In der Soziobiologie und Evolutionspsychologie interpretiert man diese Asymmetrien vor allem mit der Hypothese der väterlichen Sicherheit. Die größere Zurückhaltung in der Kindesfürsorge ist demnach auf genetische Verwandtschaftsunsicherheit in männlicher Linie zurückzuführen. Die proximaten Ursachen der differentiellen Verwandtenfürsorge sind jedoch wenig erforscht. Mit einer Zwei-Generationen-Studie soll der Einfluss der Eltern-Verwandten-Beziehung auf die 3 Kinderfürsorge der Verwandten untersucht werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Analyse von nicht-blutsbezogenen Verwandtschaftsbeziehungen (Stiefgroßeltern und verschwägerte Onkel und Tanten). Parallel zu den Untersuchungen in der Westlichen Welt (Deutschland und USA) werden kulturvergleichende Analysen mit Daten aus Java (Indonesien), Griechenland und Baschkortostan (Russland) durchgeführt. Stark patrilaterale Familiensysteme sollten sich erwartungsgemäß unterscheiden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Theorien zur asymmetrischen Verwandtenfürsorge im Kulturvergleich zu überprüfen und ggf. zu erweitern. Die Erforschung der proximaten Mechanismen bildet darüber hinaus eine Grundlage für das Verständnis sozialer Familiensysteme beim Menschen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen