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Der Streit um die europäische Bioethik-Konvention. Eine theologisch-ethische Positionsbestimmung vor dem Hintergrund der kirchlichen und gesellschaftlichen Diskussion in Deutschland
Antragsteller
Dr. Lars Klinnert
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 91890886
Die inzwischen von über 30 Staaten, aber noch nicht von Deutschland unterzeichnete sog. Bioethik-Konvention des Europarats hat es sich zum Ziel gesetzt, international gültige Regeln im Umgang mit der Biomedizin festzulegen. Hierzulande hat seit 1994 eine heftige kirchliche und gesellschaftliche Diskussion über dieses Dokument stattgefunden. Die Dissertation stellt in einem ersten Schritt das breite Spektrum der Meinungsäußerungen erstmals systematisch dar und analysiert, aufgrund welcher impliziten und expliziten Kriterien sie zu ihren divergierenden Beurteilungen gelangen. Im Zentrum aller Stellungnahmen steht die Frage, ob die getroffenen Regelungen (insbesondere zur Embryonenforschung, zur fremdnützigen Forschung an einwilligungsunfähigen Personen, zur Gendiagnostik und zur Gentherapie sowie zum Klonen) mit dem Schutz der Menschenwürde im Einklang stehen. Daher werden in einem zweiten Schritt die in der Auseinandersetzung wirksamen unterschiedlichen Bestimmungen des Menschenwürdebegriffs herausgearbeitet. Unter Integration berechtigter Anliegen der verschiedenen Hintergrundtheorien wird eine theologisch rekonstruierbare und zugleich gesamtgesellschaftlich plausibilisierbare Menschenwürdekonzeption skizziert. Mithilfe der so entwickelten Urteilskriterien wird in einem dritten Schritt untersucht, ob und inwieweit die öffentliche Debatte der vergangenen zehn Jahre einem differenzierten Verständnis der Menschenwürde gerecht geworden ist und zu einer sachgemäßen Beurteilung der Bioethik-Konvention geführt hat.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
