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Ärztliche Praxis im frühen 18. Jahrhundert: Der Nürnberger Arzt Johann Christoph Götz (1688-1733)

Subject Area History of Science
Term from 2009 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 95116844
 
Das Projekt basiert auf den sieben Jahresbände umfassenden Praxisaufzeichnungen des Nürnberger Arztes Johann Christoph Götz (1688-1733) aus dem Zeitraum 1716 bis 1726, die in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg aufbewahrt werden. Die Analyse hat die Organisation, die Patientenschaft und die Wissensbestände der Götz’schen Praxis zum Gegenstand. Sie stützt sich auf eine datenbankbasierte Auswertung der Aufzeichnungen, die vor allem zur Beantwortung praxisorganisatorischer Fragen dient. Die Einbeziehung der Patientenperspektive, die in den ärztlichen Aufzeichnungen zwangsläufig nur indirekt greifbar ist, wird durch die Ausarbeitung einzelner, besonders dicht belegter Kasuistiken zu „Patientengeschichten“ erreicht. Den Kontext für die regionalhistorische Interpretation der Befunde bildet das früh ausdifferenzierte Medizinalwesen der Reichsstadt Nürnberg einerseits und die Zugehörigkeit Götz’ zu dem wissenschaftlich ambitionierten und publizistisch aktiven Kreis um den Nürnberger Arzt Christoph Jacob Trew andererseits.Die Untersuchung der Wissensbestände hat gegenüber den Möglichkeiten, die bei der ersten Antragsstellung absehbar waren, eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die bislang unbekannte, umfangreiche Publikationstätigkeit Götz’ erlaubt es, diesen in der wissenschaftlichen Diskussion seiner Zeit eindeutig als Stahlianer zu positionieren. Zusammen mit der Erkenntnis, dass Götz sein Praxisjournal als Quelle für die Publikation von Kasuistiken verwendet hat, wird so die Analyse eines doppelten Wissenstransfers möglich, der von der Diskussion medizinischer Konzepte in die ärztliche Praxis und von dieser zurück in die öffentliche Diskussion führt.
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