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Otolith morphology of inland Aphanius (Teleostei, Cyprinodontidae) from Iran - a new "tool" for the discrimination of endemic species?

Subject Area Palaeontology
Term from 2008 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 96396686
 
Final Report Year 2010

Final Report Abstract

Im Zentrum des Projekts stand die Frage, ob die Otolithen als morphologisches Merkmal zur Unterscheidung der vier endemischen Aphanius-Arten aus den Zagros-Bergen sowie des A. ginaonis aus der heißen Genu-Quelle etabliert werden können. Die Otolithen-Morphologie der Zagros-Arten war bisher unbekannt. Im Zusammenhang mit der Fragestellung war auch zu klären, ob Umweltparameter wie Salinität oder Wassertemperatur die Form der Aphanius- Otolithen beeinflussen können. Hierfür standen verschiedene Populationen von A. dispar, der einzigen nicht endemischen Aphanius-Art in Iran bzw. im arabischen Raum, zur Verfügung. Es wurde die von der Antragstellerin mit Co-Autoren im Jahr 2007 publizierte, kombiniert qualitativ-quantitative Methodik verwendet. Alle statistischen Analysen wurden mit SPSS 16.00 durchgeführt. Der Vergleich der einzelnen Otolithenmerkmale zwischen den Arten bzw. zwischen den Größenklassen einer Art (univariate Analyse) wurde mit One-way ANOVA mit Tamhane-T2 post-hoc test durchgeführt, die multivariate Analyse erfolgte mit der kanonischen Diskriminanzanalyse (CDA). Die Ergebnisse sind wie folgt zusammenzufassen: (1) Otolithen von Aphanius-Arten weisen eine ontogenetische Variabilität auf, die bei Vergleichen zwischen Arten oder Populationen berücksichtigt werden muss; (2) Otolithen von Aphanius-Arten besitzen artdiagnostische Merkmale, die durch Umweltparameter nicht beeinflußt werden; (3) Aphanius dispar-Populationen zeigen Unterschiede in ihren Otolithen, die zumindest teilweise mit der Zoogeographie korrelieren, aber kaum mit Umweltparametern; (4) die Otolithenmerkmale von A. ginaonis unterstützen den Artstatus dieser Art, lassen aber auch vermuten, dass die in den vergangenen Jahren stark dezimierte A. ginaonis Population durch eingesetzte A. dispar "aufgefrischt" wurde und es zur Hybridisierung zwischen den beiden Arten gekommen ist; (5) die Otolithenmerkmale der Aphanius-Arten aus den Zagros-Bergen {A. sophiae, A. persicus, A. vladykovy, A. isfahanensis) unterstützen den Artstatus dieser morphologisch bisher nicht unterscheidbaren endemischen Arten. Dies gilt insbesondere für A. isfahanensis und A. vladykovi, deren Otolithen somit das bisher einzige morphologische Merkmal dieser Arten repräsentieren. Für A. sophiae und A. persicus sind weitere Untersuchungen erforderlich. Ein Teil der Ergebnisse aus dem Projekt ist bereits publiziert. Die Fortsetzung der Arbeiten erfolgt im Rahmen von Doktorarbeiten von zwei iranischen Nachwuchswissenschaftlern, für die entsprechende Stipendien bereits bewilligt sind. In der Zukunft ist zu prüfen, ob eine ebenso große diagnostische Bedeutung von Otolithen-Merkmalen auch bei anderen Fischfamilien vorliegt. Ist das der Fall, dann kann die Otolithen-Morphologie als wichtiges neues Merkmal zur Bestimmung von bisher nicht oder kaum unterscheidbaren Fischarten etabliert werden. Darüber hinaus sind die erzielten Erkenntnisse für die Interpretation fossiler Süßwasserfisch-Otolithen im Hinblick auf paläogeographische Rekonstruktionen von Binnengewässern und Entwässerungssystemen von großer Bedeutung.

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