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SFB 860:  Integrative Strukturbiologie dynamischer makromolekularer Komplexe

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 105286809
 
Die Dynamik großer makromolekularer Komplexe ist eine grundlegende Eigenschaft, die von zentraler Bedeutung für deren molekulare und zelluläre Funktionen ist. Der Sonderforschungsbereich untersucht die Dynamik verschiedener großer makromolekularer Komplexe auf Grundlage ihrer drei-dimensionalen Strukturen, der Veränderungen ihrer Zusammensetzung und ihrer Struktur, der Interaktion mit anderen biologischen Makromolekülen sowie ihrer Veränderungen bezüglich der räumlichen und zeitlichen Lokalisierung in der Zelle. Die Projekte des Sonderforschungsbereichs fokussieren sich somit besonders auf die Aufklärung der drei-dimensionalen Strukturen und deren Bedeutung für die Funktion, die dynamischen Prozesse während der Assemblierung, der Umgestaltung und der Disassemblierung, der Rolle von natürlicherweise ungefalteten Domänen, der Auswirkungen von posttranslationalen Modifikationen auf Struktur, Funktion und Dynamik, der konformellen Änderungen von Komplexen und ihrer Untereinheiten sowie auf die Kinetik und Thermodynamik makromolekularer Interaktionen. Während die Strukturaufklärung und die Untersuchung der Dynamik einzelner Proteine heute meist Routine ist, sind die klassischen Methoden der Biochemie, Strukturbiologie und Biophysik, insbesondere wenn ausschließlich angewandt, bei der Analyse von großen Multi-Protein oder Ribonukleoprotein-Komplexen nicht ausreichend. Der Sonderforschungsbereich hat bietet den Rahmen für die Entwicklung von innovativen Methoden und Strategien zur Probenvorbereitung, der Identifizierung von makromolekularen Interaktions-Netzwerken sowie für die Analyse der strukturellen und kompositionellen Dynamik. Durch Kombination von Einzel-Partikel-Kryo-Elektronen¬mikroskopie, Kleinwinkel-Röntgen¬streuung, Kristallographie, NMR Spektroskopie, Einzelmolekül-Techniken und theoretischen, computergestützte Simulationen werden atomare Modelle von großen makromolekularen Komplexen erhalten. Der Sonderforschungsbereich bündelt ein breites Spektrum von interdisziplinären Kompetenzen in Göttingen für die integrative Analyse von großen makromolekularen Komplexen, wie z.B. dem Spleißosom, dem Ribosom, der RNA Polymerase II und dem Mediator Komplex, dem Kernporen-Komplex und Kern-Export-Komplexen, dem mitochondrialen Translokase Komplex, dem Autophagosom, den SLP-Signalosom, dem COP9-Signalosom und Intermediärfilamente. Da die Herausforderungen und methodischen Strategien für diese unterschiedlichen makro¬molekularen Komplexe sehr ähnlich sind, führt die Anwendung von komplementären biophysikalischen und biochemischen Methoden, sowie der Austausch von experimentellen Techniken und Erfahrungen zu einem signifikanten Gewinn für jedes Projekt in diesem Sonderforschungsbereich.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Georg-August-Universität Göttingen
 
 

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