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San Carlo Borromeo. Konstruktion und Inszenierung eines Heiligenbildes im Spannungsfeld zwischen Mailand und Rom

Antragstellerin Katja Lemelsen
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130006331
 
Der Mailänder Kardinal und Erzbischof Carlo Borromeo (1538-1584) war zu Lebzeiten eine ebenso gefeierte wie umstrittene Persönlichkeit. Bereits an seinem Totenbett setzte ein vielschichtiger Prozess seiner politischen Vereinnahmung ein, der 1610 in die Heiligsprechung mündete. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Frage nach den Strategien, mittels derer Carlo Borromeo erfolgreich zum Heiligen stilisiert und sein neu geschaffenes, im Bild verdichtetes Image nach der Kanonisation gefestigt und ausgebaut wurde. Anhand der visuellen Darstellungen des Heiligen wird die Instrumentalisierung der Figur Carlo Borromeos Im kirchenpolitischen Kräftespiel der nachtridentinischen Epoche nachvollzogen. Mit Schwerpunkt auf der Dekade vor und unmittelbar nach der Heiligsprechung, der Zeit der Schaffung und Ausdifferenzierung des Heiligenbildes, wird unter diesen Gesichtspunkten eine Auswahl der prominentesten und repräsentativsten Beispiele der Kunst um Carlo Borromeo auf ihren fakten-, sozial- und mentalitätsgeschichtlichen Hintergrund hin untersucht und hinsichtlich ihres Stellenwerts im Kult um den Helligen transparent gemacht.Die Ergebnisse eröffnen eine neue kunsthistorische Perspektive auf die Bedeutung der Bildproduktion und die Funktionen der Bildmedien beim Aufbau Carto Borromeos zum Heiligen sowie auf die spezifisch ,mailändische Form' seiner Inszenierung, die mit dem von Rom geforderten Bild des neuen Heiligen nicht konform ging.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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