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Experimentelle Untersuchung der Bildung von Akkretionsrändern um Chondren und den Mutterkörpern von Chondriten

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 145102209
 
Chondrite bilden die größte Gruppe meteoritischen Materials, welches uns zur Verfügung steht, um die Entstehung der ersten größeren Körper unseres Sonnensystems besser verstehen zu können. Sie bestehen im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten, den Chondren und der Matrix. Die Chondren sind millimetergroße Schmelzkügelchen, die in einer Matrix aus feinem Staub in Mikrometergröße eingebettet sind. Die Chondrite wurden vielfach isotopisch, mineralogisch und chemisch analysiert, sodass ein großes Wissen über ihre Zusammensetzung und ihre physikalischen Eigenschaften existiert. Leider erstreckt sich unsere Kenntnis nicht auf die Kollisionsbedingungen, die zu den heute vermessenen Eigenschaften der Chondrite geführt haben. Altersbestimmungen dieser Chondrite haben ergeben, dass diese in den ersten Millionen Jahren des Sonnensystems entstanden sind und seit dieser Zeit ihre physikalische Struktur kaum verändert haben. Daher kann der Aufbau der Chondrite Aufschluss über die Stoßprozesse kleiner Körper im jungen Sonnensystem geben. In dem hier beschriebenen Projekt wollen wir die Stoßeigenschaften nachgebildeter Körper in Laborexperimenten genauer untersuchen, um auf deren Entwicklungswege im jungen Sonnensystem zu schließen. Eine weitere Besonderheit, die nur bei Chondriten auftritt und in engem Zusammenhang mit deren Bildung und ihrer Komprimierung steht, sind Ränder aus feinem Staub, die die einzelnen Chondren umgeben. Es wurde von Modellen vorhergesagt, dass die Ränder in dem gleichen Prozess entstanden sind, in dem auch die Chondrite verdichtet wurden. In weiteren Experimenten werden wir die Kollisionsgeschwindigkeiten ermitteln, bei denen sowohl die Ränder geformt als auch die Chondrite verdichtet wurden, um somit ein besseres Verständnis für die physikalischen Prozesse im jungen Sonnensystem zu bekommen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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