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Helden als Heilige. Chanson de geste-Rezeption im deutschsprachigen Raum

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 145921968
 
Die mittelalterliche französische Heldenepik (Chanson de geste) ist in ihrem Ursprungsland eine ausgesprochen fruchtbare literarische Gattung gewesen, die zwischen dem 12. und 15. Jh. mehr als 80 verschiedene Werke generiert hat – während dieses Genre im deutschen Sprachraum angeblich kaum auf Resonanz stieß. Die ältere Forschungsmeinung der vermeintlich ausgebliebenen deutschen Rezeption konnte in der Untersuchung durch eine systematische Neusichtung des Materials korrigiert werden. Französische Heldenepik wurde im deutschen Sprachraum während des 12.-15. Jh.s sehr wohl rezipiert, allerdings in drei zeitlich und geographisch differierenden Phasen, die unterschiedliche Typen des französischen Genres betreffen. In den beiden ersten Phasen (im oberdeutschen Raum während des 12. und 13. Jh.s; im nieder- und mitteldeutschen Raum während des 13. und 14. Jh.s) wurden die einer heldenepischen Narrativik gehorchenden Vorlagen dabei umkodiert, die Helden erscheinen als Heilige. In der letzten Phase (im rheinfränkischen Raum des 15. Jh.s) sind die französischen Quellen hingegen als genuin literarische Produkte verstanden und ohne solch weitreichende Bearbeitungen rezipiert worden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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