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Das Wörterbuch wechseln. Eine Diskursgeschichte der deutsch-niederländischen Grenze

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159033983
 
Der Bedeutungswandel einer innereuropäischen Grenze seit 1945 und die Rückwirkung der Wahrnehmung der Grenze und ihrer Anwohner auf das Handeln der dort lebenden Menschen stehen im Mittelpunkt des Projekts. Erforderlich waren die Entwicklung einer neuartigen transnationalen Perspektive sowie die Ausbildung einer zugehörigen interdisziplinären Methodik. Im Zuge der bisherigen Literatur- und Archivrecherche, der „archäologischen" Erfassung des untersuchten Grenzabschnitts und von Zeitzeugenbefragungen hat sich gezeigt, dass gerade an dem untersuchten südlichen Teil der deutsch-niederländischen Grenze die diskursive Frontstellung 1945 besonders verhärtet war, während gleichzeitig bereits (vor allem im Phänomen des Schmuggels) eine Dialektik am Werk war, welche die nationalen mit sozialökonomischen Trennlinien konfrontierte. Bis heute sind vielfältige „Paradoxien der Grenze" wirksam, durch die z.B. an den Abbau der Hindernisfunktion der Staatsgrenze auch ein Abbau ihrer Brückenfunktion gekoppelt ist. Zugleich lässt sich auf mikrohistorischer Ebene ein „Grenzland-Milieu" heraus präparieren, das die Bewohner auf beiden Seiten der Grenzlinie nicht selten gegen die jeweiligen staatlichen Zentralen vereint. Vor allem aufgrund der unerwartet guten Archiv- und Literaturlage - aber auch, um den im ursprünglichen Projektantrag angelegten Methodenpluralismus voll ausschöpfen und nachjustieren zu können - erscheint es notwendig, die Laufzeit des Projekts um ein weiteres Jahr zu verlängern. Am Ende kann eine wertvolle Fallstudie zu den Interdependenzen zwischen dem Denken über und dem Handeln an einem Sachverhalt, und in diesem Sinne zu einer soziologisch weiter angereicherten Diskurstheorie, stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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