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Konstruktionswissen der frühen Moderne: V.G. Šuchov Strategien des sparsamen Eisenbaus

Mitantragstellerinnen / Mitantragsteller Professor Dr. Rainer Graefe; Professorin Dr.-Ing. Uta Hassler
Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164804874
 
Die Leichtbauten des großen russischen Ingenieurs V.G. Šuchov gehören zu den weltweit anspruchsvollsten und eigenständigsten Konstruktionen in der Geschichte des Bauens mit Eisens. Šuchovs Werk ist vergleichbar mit dem Lebenswerk Gustave Eiffels, wobei es aufgrund der außerordentlichen Breite und Innovationskraft sogar höher einzuschätzen ist. Durch die politischen Entwicklungen völlig in Vergessenheit geraten, wurde Šuchov erst durch die Buchveröffentlichung von Rainer Graefe und Murat Gappoev seit 1990 im Westen wieder bekannt. Ziel des Projektes ist es, Antworten zu folgenden Fragenkomplexen zu erarbeiten:In welchem Maße sind die russischen Entwicklungen in der Industrialisierung und der Bautechnik zu Lebzeiten Šuchovs eigenständig und in wie weit waren sie international vernetzt?Was sind die Grundlagen und Randbedingungen der Innovationen Šuchovs (Theorie, Experiment, Praxis)?Welche Unterlagen existieren noch, welche Konstruktion ist wie erhalten?Welche Veränderungsgeschichte erfuhren seine Bauten?Wie sahen die Entstehungsprozesse vom Entwurf, der Berechnung, der Planung, der Materialwahl, der Fertigung bis zum Bau und der Montage aus?Wie sind die Abhängigkeiten zwischen Form, Konstruktion und Tragverhalten zu beschreiben?Welche Berechnungsmethoden wendete Šuchov an und wie stehen diese zu zeitgenössischen und heutigen Vorgehensweisen?Welchen Einfluss hatten Suchovs Konstruktionen auf die weiteren Entwicklungen und welche Erkenntnisse sind für heutige Baukonstruktionen wertvoll?Diese Fragen sind nur in einem interdisziplinär zusammengesetzten Forschungsprojekt zu bearbeiten. Archivforschung, historische Bauforschung, Kompetenz in der Konstruktionsgeschichte und ingenieurwissenschaftliche Methoden sind dabei erforderlich. Ein Schwerpunkt wird auf die Untersuchung der Hyperboloidtürme gelegt, eine der wichtigsten Neuerungen Šuchovs. Insgesamt soll das Werk Šuchovs eine umfassende Würdigung im Rahmen der internationalen Geschichte des Konstruierens erfahren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz
 
 

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