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Die prähistorischen Gesellschaften Obermesopotamiens und ihre Subsistenz

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Lee Clare, seit 12/2020; Professor Dr. Joris Peters; Professorin Dr. Brigitta Schütt
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Physische Geographie
Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung seit 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165831460
 
Die archäologischen Ausgrabungen am Göbekli Tepe wurden 1995 begonnen. Vor allem aufgrund der dort entdeckten monolithischen T-förmigen Kalksteinpfeiler mit ihren bildlichen Darstellungen gilt der Fundplatz als eine der bedeutendsten prähistorischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte. Am 1. Juli 2018 wurde Göbekli Tepe in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Das seit 2010 laufende DFG-Projekt „Die Prähistorische Gesellschaft Obermesopotamiens und ihre Subsistenz“ wurde als Langfristprojekt – vier Phasen à drei Jahre – konzipiert. Der vorliegende Antrag bezieht sich auf die vierte Förderphase. In der bevorstehenden Phase wird die Kooperation zwischen Archäologie (DAI), Bioarchäologie (LMU München) und physikalischer Geographie (FU Berlin) fortgesetzt.Die Forschungsergebnisse der vergangenen Förderphase lassen den Fundplatz in einem neuen Licht erscheinen. Die neuen Erkenntnisse – vor allem aus den Bereichen der Bauforschung, Archäozoologie, Stratigraphie und Lithikstudien – sind ausschlaggebend für eine Neuinterpretation des Ortes. Demnach sind viele der bereits über Jahrzehnte hinweg verfestigten Ansichten zur Stellung des Göbekli Tepe im Rahmen des Neolithisierungsprozesses zu überdenken. Hierbei handelt es sich um eine der Kernaufgaben der am Göbekli Tepe tätigen Forschungsgruppe in den kommenden Jahren.Die geplanten Forschungsarbeiten werden in zwölf unterschiedliche ‚Work Packages‘ (WP) gegliedert: Zusätzlich zur Feldforschung (bestehend aus kleinflächigen Ausgrabungen von vier Hotspots) wird der Schwerpunkt der Archäologie auf Stratigraphie, Bauarchäologie, Lithikstudien sowie auf der Publikation von Grabungsergebnissen liegen. Im Rahmen der bioarchäologischen Forschung wird die Untersuchung der Tierknocheninventare von Göbekli Tepe und Gusir Höyük fortgesetzt werden. Laborarbeiten fokussieren auf geometrische Morphometrie, pathologische Gelenkveränderungen, stabile Isotopen sowie aDNA. Die geoarchäologischen Untersuchungen durch die Freie Universität Berlin umfassen u.a. die Rekonstruktion von geomorphologischen Prozessen in der umgebenden Landschaft im späten Quartär.Wie in der letzten Förderphase wird ein interdisziplinäres ‚Work Package‘ (WP 12) die Expertise der drei zuvor genannten Fachbereiche verbinden. WP 12 beinhaltet nicht nur die gemeinsame Auswertung von erkannten ‚Hotspots‘, sondern auch die Erstellung von Beiträgen für in dieser Förderphase geplanten Sammelbände.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Ricardo Eichmann, bis 11/2020
 
 

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