Detailseite
Projekt Druckansicht

Gender und Sprache in Südosteuropa: Sprachliche Manifestationen von Genderkonzeptualisierungen in Albanien, Kroatien und Serbien

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 168297049
 
Das Projekt untersucht anhand der drei südosteuropäischen Transformationsländer Albanien, Kroatien und Serbien die Interdependenz von genderpolitischen und -linguistischen Aspekten: Die (im europäischen Vergleich extrem dynamische) De- bzw. Restandardisierung impliziert die Konstruktion der eigenen Europäizität, die die sprachpolitische Umsetzung der EU-Gleichstellungspolitik nach sich zieht. Das Projekt untersucht aus einer pragmatischsoziolinguistischen, von neueren Gendertheorien geprägten Perspektive die Konzeptualisierung grammatikalisierter gender(un)spezifizierender nominaler personaler Referenzen. Auf den Analyseebenen der Produktion und Perzeption soll die Bedeutung von linguistischen Appellationspraktiken für Diskriminierungsprozesse in parallel angelegten Testreihen empirisch erprobt werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den drei untersuchten Ländern herauszustellen. Auf diese Weise können detaillierte Daten zum Zusammenhang von gesellschaftspolitischen Entwicklungen, Sprachpolitiken und Genderkonzeptualisierungen gewonnen werden. Die betrachteten Sprachpraktiken besitzen die derivationellen Möglichkeiten, um symmetrische Appellationsformen herzustellen. Der postkommunistische backlash im Sinne einer Retraditionalisierung von Geschlechterrollen führt jedoch meist zu einer offenen Ablehnung gendersensitiver Sprachpolitik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung