Detailseite
Projekt Druckansicht

Augsburger Architektur- und Ornamentstichwerke. Der Anteil der Kunsthandlungen an der Formierung und Verbreitung ästhetischer Modelle während des 18. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19185709
 
Das 18. Jahrhundert war in Kunst und Kultur französisch. Zur Verbreitung, Aneignung, Abwandlung und damit Formierung französischer Modelle in Deutschland hat die Augsburger Graphikproduktion entscheidend beigetragen. Für die Fallstudie zur Konstituierung von Modellen im Bereich der Künste sind diejenigen Stichfolgen und Bücher ausgewählt, die Architektur, Gartenkunst, Innendekoration, Mobiliar, Festdekoration und Ornament zum Gegenstand haben. Quantitative wie qualitative Aspekte werden gleichermaßen berücksichtigt. Die Abstufung von der Kontrafaktur über die Variation bis hin zur eigenen Erfindung der Zeichner und Stecher sowie die Abstufung an handwerklich-stecherischer Qualität bei der Ausführung der Blätter werden in Bezug zu den Merkmalen französischer Ware einerseits, den Qualitätsabstufungen der übrigen Augsburger Produktion andererseits gesetzt. Der Prozess der Etablierung französischer Modelle auf dem europäischen Markt soll in Konkurrenz zu den ebenfalls in Augsburg verlegten alternativen Modellen italienischer (vornehmlich römischer) und kaiserlicher bzw. hauptstädtisch-wienerischer Provenienz dargestellt werden. Damit kann am Exempel der Augsburger Kunsthandlungen die Rolle von Unternehmern bei der Steuerung der Wahrnehmung von andernorts erzeugten Werken, insbesondere auf dem Feld herrschaftlicher Bauten und deren Ausstattung, untersucht werden. Augsburger Verlagsprogramme erlaubten den Kunden den Vergleich und damit die relativierende Bewertung von Monumenten miteinander konkurrierender Dynastien wie den Bourbonen und den Habsburgern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung