Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung verschiedener Priorisierungskriterien und ihre Kontextabhängigkeit: Meinungen und Meinungsbildungsprozesse von Laien und Experten

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15070313
 
Die Studie soll zum einen untersuchen, inwieweit sich Alter, Selbstverantwortung und Evidenzbasierung aus Sicht von Laien und Experten als Priorisierungskriterien für das deutsche Gesundheitswesen eignen. Diese Kriterien waren in der ersten Förderphase als zentral identifiziert worden; allerdings zeigte sich, dass sie sich nicht für alle Krankheiten, Therapie-verfahren bzw. Patientengruppen ("Kontexte") einheitlich anwenden lassen. Daher soll nun anhand Alter, Selbstverantwortung und Evidenzbasierung untersucht werden, wie sich Perspektiven und Argumentationsmuster für verschiedene Kontexte (z.B. für Alter: Dialyse, Intensivmedizin, Transplantation und Hüftendoprothese) unterscheiden. Dazu werden betroffene und nicht betroffene Laien sowie Experten in 12 Fokusgruppen befragt. Zum anderen soll untersucht werden, inwieweit ein gestufter diskursiver Prozess, wie ihn die World Café-Methode darstellt, dazu beiträgt, dass komplexe Sachverhalte zum Thema Priorisierung auch von Laien fundiert beurteilt werden können. Diese Frage erscheint daher wichtig, weil partizipative, deliberative Verfahren wie World Cafés zunehmend für politische Entscheidungsfindung eingesetzt werden, dabei kaum wissenschaftlich untersucht sind. Es sollen drei World-Cafés umgesetzt werden, in denen Gruppen von Laien, von Experten moderiert, die o.g. Priorisierungskriterien anhand verschiedener Kontexte thematisieren. Untersucht wird auch, welche Austausch-Prozesse und Argumentationslinien dazu beitragen, dass und wie sich Einschätzungen von Teilnehmern im Rahmen des World Cafés ändern. Die Auswertung der Daten erfolgt mittels inhalts- und diskursanalytischen Verfahren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professorin Dr. Julika Loss
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung