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Liebe, Ehe und Sexualität im Pietismus

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198766489
 
Im Pietismus, der bedeutendsten nach reformatorischen Reformbewegung im europäischen Protestantismus, sind um 1700 markante Veränderungen im Verständnis des Zusammenhanges von Liebe, Ehe und Sexualität erkennbar. Insbesondere im so genannten „radikalen" Pietismus wurde die Ehe als Grundform menschlicher Sozialität fraglich, was bis zur völligen Ablehnung (z.B. Gottfried Arnold u.a.) oder umgekehrt zur religiösen Heiligung der Gemeinschaft von Mann und Frau (Nikolaus Ludwig von Zinzendorf u.a.) führen konnte. Diese Veränderungen, die auch den „kirchlichen" Pietismus in moderaterer Form erfassten, gehen wesentlich auf den Einfluss von Strömungen zurück, welche die evangelische Theologie bis dahin ausgegrenzt hatte (Theosophie Jakob Böhmes, mystischer Spiritualismus). Der Tagungsband möchte diesen Wandel im Verständnis von Liebe, Ehe und Sexualität anhand markanter Positionen des „kirchlichen" und des „radikalen" Pietismus auf ihrem traditionsgeschichtlichen Hintergrund sowie in wirkungs- und rezeptionsgeschichtlicher Perspektive darstellen. Um polykontextural - historisch wie systematisch die Propria pietistischer Ehekonzepte und Ehepraktiken zu profilieren, bietet der Band in interdisziplinärer Verschränkung disziplinar geschärfte methodische Ansätze und inhaltliche Fragestellungen. Neben der Theologie sind dementsprechend insbesondere die themenspezifischen Kompetenzen der Allgemeingeschichte und der historischen Pädagogik, der Medizin- und der Kunstgeschichte sowie der Literaturwissenschaft vertreten.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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