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GRK 1409:  Molekulare Interaktionen von Pathogenen mit biotischen und abiotischen Oberflächen

Fachliche Zuordnung Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20088716
 
Mikrobielle Organismen (Bakterien, Pilze, Viren) befinden sich in ständigen komplexen Wechselwirkungen mit biotischen (zellulären) Barrieren und abiotischen Oberflächen. Diese Interaktionen sind in ihrer Dynamik unmittelbar mit der Virulenz der Erreger verknüpft und spielen daher eine zentrale Rolle in der Pathogenese von Infektionskrankheiten. Die Überwindung und/oder Modulation zellulärer Barrieren und der daran geknüpften Abwehrreaktionen des Wirts gehört zu den grundlegenden Überlebensstrategien pathogener Mikroorganismen.
Die Forschung zur Pathogenese auf dem Gebiet der Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie und Virologie ist in der Vergangenheit mit nur geringer gegenseitiger Berührung durchgeführt worden.
Je deutlicher allerdings bei zahlreichen Erregern gemeinsame Infektionsstrategien erkannt und charakterisiert werden, lösen sich diese aus der jeweiligen Tradition begründeten Abgrenzungen zunehmend auf. Parallel zu diesen Entwicklungen werden Ähnlichkeiten in den zellulären Antworten der Zielzellen und in der immunologischen Abwehr des Wirtsorganismus deutlich.
In diesem Graduiertenkolleg werden an ausgewählten Beispielen Wechselwirkungen von Bakterien, Viren und Pilzen mit zellulären Barrieren auf molekularer Ebene untersucht. Ein wichtiges Ziel ist es, die bisherigen engen Kooperationen der verschiedenen am Graduiertenkolleg beteiligten zellbiologisch, mikrobiologisch, infektiologisch und molekularbiologisch orientierten Arbeitsgruppen im Hinblick auf diese übergeordnete Thematik zu stärken und vermehrt neue methodische Entwicklungen (Imaging durch Atomic Force Mikroskopie (AFM), Elastizitätsmessungen nanoskopischer molekularer Strukturen, MS von Glycolipiden, siRNA-Technologie, totale interne Reflektionsmikroskopie (TIRF), Einzelmolekül-Manipulation mit Hilfe von Laserpinzetten) in die Schwerpunkte des Graduiertenkollegs einzubringen. Die dadurch entstehenden Synergien werden in besonderem Maße zur Aus- und Weiterbildung der Graduierten beitragen.
Im Graduiertenkolleg werden fokussiert folgende zentrale Fragestellungen bearbeitet:
(1) Genregulation und Mechanismen in der primären Interaktion mit biotischen und abiotischen Barrieren,
(2) Interaktionen und Signalinduktion in Zielzellen und
(3) intrazelluläre Transportvorgänge mikrobieller Virulenzfaktoren.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Universität Münster
 
 

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