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Tracing the source of deep water in the Bering Sea on glacial/interglacial and millenial time scales during the past 4 Ma

Antragstellerin Dr. Cécile Blanchet
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203423188
 
Änderungen in der Ventilation des nordpazifischen Tiefenwassers (NPDW) haben das Potential, durch Aufnahme/Abgabe von CO2 das globale Klima signifikant zu beeinflussen. Die Dynamik dieser Wassermasse ist jedoch kaum bekannt und paläo-ozeanographische Rekonstruktionen liefern widersprüchliche Resultate. Für das letzte glaziale Maximum (vor etwa 20,000 Jahren), als der atmosphärische CO2-Gehalt niedrig war, wurde sowohl eine stärkere, als auch eine schwächere Ventilation rekonstruiert. Heute wird im Nordpazifik wegen niedriger Salinität des Oberflächenwassers kein Tiefenwasser gebildet. Es wurde aber vorgeschlagen, dass Randmeere des Nordpazifiks als Bildungsgebiete fungierten, besonders zu Zeiten intensiver Meereisbildung und daher erhöhter Salinität an der Oberfläche. Die Beringsee hat hierbei ein hohes Potential und es wurde gezeigt, dass von dort aus während des warmen Pliozäns und während der Kaltstadien des Pleistozäns große Mengen von Wasser und Sediment in den Nordpazifik geliefert wurden. Vor kurzem wurde die Bildung von Zwischenwasser in der südlichen Beringstraße zu bestimmten Zeiten bestätigt aber die genaue bathymetrische und räumliche Verteilung ist noch nicht bekannt. Während der IODP Legs 323 im Sommer 2009 wurden kontinuierliche und ungestörte Sedimentsequenzen auf dem Bowers Ridge in der südlichen Beringstraße erbohrt, die bis 4 Millionen Jahre vor heute zurückdatieren. Wir schlagen vor, die radiogene Neodym (Nd), Blei (Pb) und Strontium (Sr) Isotopensignatur des Tiefenwassers der Vergangenheit aus authigenen, aus dem Meerwasser entstandenen Mn-Fe-Beschichtungen der Sedimente von IODP Kern U1341 aus ~2000 m Wassertiefe zu untersuchen. Zusammen mit Analysen der selben Isotope an Gesamtsediment und bestimmten Korngrößen werden wir neue Erkenntnisse über die Dynamik und Ventilation des Beringsee Tiefenwassers (BSDW) und den assozierten Sedimenttransport gewinnen und diese mit Änderungen regionaler Umweltparameter und globalen Klimaänderungen in Bezug setzen. Gemeinsam mit anderen Teams, die an den Sedimenten von Leg 323 arbeiten, wollen wir Daten für die zeitliche und räumliche Rekonstruktion der Zwischen- und Tiefenwasserzirkulation der gesamten Beringsee beitragen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Professor Dr. Martin Frank
 
 

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