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Zentrum und Peripherie: der Siedlungsraum der Paracas-Kultur (800-200 v. Chr.) im Süden Perus

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207807596
 
Während des ersten vorchristlichen Jahrtausends erlebt der Zentrale Andenraum in Peru eine erste kulturelle Blüte, die sich archäologisch in einem einheitlichen Stilhorizont (Chavín-Stil) niederschlägt. Die Paracas- Kultur (800-200 v. Chr.) ist die regionale Tradition an der Südküste Perus, die diese Einflüsse des Chavín- Stiles aufnimmt. Obwohl die Paracas-Kultur, deren Zentrum bei der gleichnamigen Halbinsel im Pisco-Tal und dem weiter südlich liegenden Ica-Tal angenommen wird, nunmehr seit mehr als 100 Jahren Gegenstand unterschiedlichster Forschungen ist, ist die Kenntnis über die Siedlungen der Paracas-Kultur äußerst begrenzt. Durch jüngste Forschungen wurden neue Siedlungen der Paracas-Kultur nicht nur weit südlich vom Ica-Tal, sondern auch in den Hochlandregionen der Anden entdeckt. Diese Situation macht es notwendig, die Frage nach der Siedlungsweise, dem Siedlungsraum und den sozioökonomischen Rahmenbedingungen der Paracas- Kultur neu und erstmals in umfassender Weise auf der Grundlage von Siedlungs- und Architekturbefunden zu stellen. Im hier beantragten Projekt sollen an drei repräsentativen Siedlungen der Paracas-Kultur jeweils das räumliche Umfeld geographisch analysiert und strategische archäologische Ausgrabungen durchgeführt werden: 1) In Animas Bajas, einer der größten Siedlungen der Paracas-Kultur, im Ica-Tal. 2) In Collanco, einer Siedlung mit ausgedehnten Terrassen an der südlichen Peripherie des Siedlungsraumes der Paracas-Kultur, im mittleren Bereich des Palpa-Tales (1700 m ü. M.). 3) In Cutamalla, einer Siedlung mit Landwirtschaftsterrassen und Speicheranlagen im Hochgebirge der Anden (3200 m ü. M.). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden es erlauben, grundlegende Merkmale einer der wichtigsten formativzeitlichen Kulturen des Zentralen Andenraumes zu rekonstruieren. Aufgrund der Reduzierung der Forschungskapazitäten der Altamerikanistik in den letzten Jahren sowohl in Frankreich als auch in Deutschland müssen neue Wege der internationalen Kooperation begangen werden, um umfangreiche Projekte in Angriff zu nehmen. Das hier vorgeschlagene bilaterale Kooperationsprojekt zwischen Frankreich und Deutschland bildet einen Bestandteil der aktuellen Bemühungen um eine Stärkung der europäischen Wissenschaftskooperation.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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