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Mikroskopische Modellierung der Sprachverständlichkeit von Schwerhörenden mit einem physiologischen auditorischen Modell

Fachliche Zuordnung Akustik
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209735833
 
Eins der Hauptprobleme von Leuten mit sensorineuraler Schwerhörigkeit (die häufigste Form von Schwerhörigkeit) ist eine verschlechterte Sprachverständlichkeit in Umgebungen mit Störgeräusch. Das Ziel dieses Projektes ist es ein besseres Verständnis davon zu gewinnen, wie sich unterschiedliche Formen von sensorineuraler Schwerhörigkeit auf Sprachverständlichkeit auswirken. Das so erhaltene Wissen kann z.B. für die Entwicklung neuer Hörgerätealgorithmen nützlich sein. Ich beabsichtige einen Computermodell-Ansatz zu verwenden, der die Spracherkennung von Schwerhörenden modelliert um dieses Problem zu verstehen. Sprache und Rauschen werden von einem Modell der auditorischen Peripherie verarbeitet und mittels eines automatischen Spracherkenners klassifiziert. Es handelt sich dabei um einen mikroskopischen Ansatz der Sprachverständlichkeitsmodellierung, da die akustischen Wellenformen (und nicht die Langzeitspektren) in einer Art und Weise verarbeitet werden, wie sie auch im auditorischen System stattfindet. Außerdem plane ich die Erkennung einzelner Phoneme (und nicht ganzer Sätze) vorherzusagen. In meiner Dissertation mit diesem Ansatz verwendete auditorische Modelle verarbeiten Sprache nur „effektiv“ (also phänomenologisch) wie das auditorische System. In diesem Projekt möchte ich die bisher verwendeten auditorischen Modelle ersetzen durch ein physiologisches Modell. Dieses Modell (entwickelt an der University of Essex), reproduziert Feuerraten des auditorischen Nerven (zu dem das zentrale Nervensystem Zugang hat). Durch die Wahl des Standortes Essex für das Projekt werde ich außerdem dazu in der Lage sein dort Spracherkennungsexperimente mit Schwerhörenden durchzuführen. Diese Schwerhörenden haben bereits eine sehr präzise Diagnose ihres Hörvermögens mit neuartigen Techniken erhalten. Ein zweiter Vorteil dieses Standortes ist eine sehr enge Kooperation mit der University of Sheffield (weltweit führend in der Forschung an automatischen Spracherkennern).
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
Gastgeberinnen / Gastgeber Dr. Guy Brown; Professorin Sheina Orbell
 
 

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