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Einfluss aufgabenirrelevanter Merkmale auf kognitive Kontrollprozesse

Antragsteller Dr. Dragan Rangelov
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212125826
 
Werden Eigenschaften kürzlich angetroffener Stimuli oder ausgeführter Handlungen wiederholt, beeinflusst das die Geschwindigkeit und Fehlerfreiheit von Verhalten erheblich. Man nimmt an, dass solche Wiederholungseffekte Einblicke in die Prozesse erlauben, die an der kognitiven Kontrolle von Verhalten beteiligt sind. Während die existierende Literatur sich umfassend mit den Auswirkungen der Wiederholung aufgabenrelevanter Eigenschaften befasst, ist relativ wenig über Sequenzeffekte, die aufgabenirrelevante Merkmale betreffen, bekannt. Im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts beabsichtigen wir, systematisch zu untersuchen, unter welchen Bedingungen irrelevante Merkmale Einfluss ausüben und ob sie in Interaktion mit Sequenzeffekten für aufgabenrelevante Merkmale treten. Eine genaue Bestimmung der Rahmenbedingungen, unter welchen Effekte irrelevanter Merkmale auftreten, wäre aufschlussreich in Bezug auf die Inhalte der Repräsentationen, auf deren Grundlage kognitive Kontrollmechanismen agieren. Im Einzelnen planen wir zu untersuchen, (i) welcher Zusammenhang zwischen der Größe von Wiederholungseffekten für irrelevante Merkmale und der Salienz dieser Merkmale besteht; (ii) welchen Einfluss attentionale Selektionsstrategien auf die Effekte irrelevanter Merkmale ausüben; (iii) und ob Wiederholungseffekte auch über Aufgabenwechsel hinweg bestehen bleiben. Interaktionen zwischen Wiederholungseffekten aufgabenrelevanter und aufgabenirrelevanter Merkmale sind dabei von besonderer Bedeutung, da sie auf gemeinsame zugrunde liegende Mechanismen verschiedener Wiederholungseffekte hindeuten würden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung eines computationalen Modells für Wiederholungseffekte irrelevanter Merkmale, welches anhand der gesammelten behavioralen Daten getestet werden kann. Schließlich sollte eine genauere Betrachtung der elektrophysiologischen Korrelate für Wiederholungseffekte irrelevanter Merkmale Aufschluss geben über die Verarbeitungsschritte (Stimulusselektion, perzeptuelle/semantische Stimulusanalyse, Reaktionszuordnung), in denen diese Effekte entstehen. Zusammenfassend verspricht eine umfassende behaviorale, computationale und elektrophysiologische Untersuchung von Wiederholungseffekten für irrelevante Merkmale, wie sie hier vorgeschlagen wird, einen wichtigen Beitrag für kognitive Kontrolltheorien zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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