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Prädiktive molekulare Charakterisierung humaner Lungentransplantate

Fachliche Zuordnung Pathologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213074196
 
Für die meisten terminalen Lungenerkrankungen stellt die Lungentransplantation (LTx) z. Zt. die einzige therapeutische Option dar. Dabei liegt das weltweite 5-Jahres Überleben nach Transplantation bei nur knapp über 50%, während andere Transplantate, wie z. B. Nieren, im gleichen Zeitraum zu fast 80% funktionsfähig bleiben. Dies ist hauptsächlich auf die Bronchiolitis obliterans (BO) zurückzuführen, das morphologische Korrelat des chronischen Lungentransplantatversagens. Die BO ist definiert als bindegewebiger Umbau der kleinen Luftwege durch aktivierte, überschießend extrazelluläre Matrix (EZM) produzierende, Myofibroblasten.BO Läsionen sind jedoch klein und zudem ungleichmäßig über die tiefen Luftwege verteilt, so dass sie i.d.R. von transbronchialen Biopsien nicht erfasst werden. Daher wird der progressive Funktionsverlust des Transplantates in klinischen Funktionstests erfasst und nach Ausschluss einer akuten Abstoßung oder Infektion als sog. BO Syndrom (BOS) bezeichnet. Diese Definition ist recht spezifisch – aber wenig sensitiv, da für eine Erfüllung der klinischen BOS Kriterien bereits ein signifikanter Lungenfunktionsverlust eingetreten sein muss.Bisher haben Biomarker, welche bei der Diagnose einer BO helfen bzw. ihr Auftreten vorhersagen könnten, keinen Einzug in den klinischen Alltag gehalten. Kürzlich haben wir erstmals eine Gruppe molekularer Marker identifiziert, deren Überexpression das spätere Auftreten einer BO auch in morphologisch unauffälligen Biopsien vorhersagen kann.Wir werden die diagnostische Wertigkeit der kürzlich von uns etablierten molekularen Marker für das spätere Auftreten einer BO unter Zugrundelegung der klinischen Verläufe der Patienten des LTx Surveillance Programms der MHH überprüfen. Des Weiteren sollen – unter Einsatz eines Tiermodells sowie in Kultur gebrachter humaner Myofibroblasten – insbesondere Marker für das Vorhersagen eines Ansprechens von BO Patienten auf eine medikamentöse Therapie etabliert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Florian Peter Länger
 
 

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