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Der Einfluss genetischer Faktoren auf kognitive Fähigkeiten in der Juvenilen Myoklonischen Epilepsie

Antragstellerin Dr. Britta Wandschneider
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213947442
 
Die Juvenile Myoklonische Epilepsie (JME) ist eine häufige Epilepsieform. Es besteht eine hohe genetische Veranlagung, wobei eine Beteiligung mehrerer Gene vermutet wird. Bisherige Studien haben leichte kognitive Defizite bei JME-Patienten beschrieben, wobei insbesondere Frontalhirnfunktionen, wie das visuelle Arbeitsgedächtnis und Exekutivfunktionen, z.B. die Handlungsplanung, betroffen sind. Bildgebungsstudien berichten strukturelle und funktionelle Auffälligkeiten in bestimmten Bereichen des Frontalhirns und des Zwischenhirns (Thalami). In Anbetracht der genetischen Veranlagung wird daher eine genetisch vermittelte Störung des Gehirnreifungsprozesses vermutet, die sich altersgebunden mit Anfällen und kognitiven Störungen manifestiert. Wenige Studien konnten kognitive Defizite bei sonst gesunden Geschwistern von JME-Patienten nachweisen. Im Rahmen der geplanten Studie soll der Einfluss genetischer Veranlagung auf die Kognition bei JME-Patienten untersucht werden. Dabei werden JME-Patienten, ihre gesunden Geschwister und gesunde Kontrollprobanden mit Hilfe funktioneller MRT-Bildgebung (fMRT) und einer Gedächtnistestung untersucht. Die fMRT ermöglicht uns, Gehirnbereiche zu identifizieren, die während bestimmter Gedächtnistests aktiviert werden. Wir vermuten, dass Patienten und Geschwister andere kognitive Aktivierungsmuster in der fMRT-Untersuchung aufweisen werden als gesunde Kontrollen. Eine Voruntersuchung des Institute of Neurology konnte in einer fMRT-Studie zum Arbeitsgedächtnis eine Koaktivierung des motorischen Kortex bei JME-Patienten nachweisen, einem Bereich des Gehirns, der für die willkürliche Bewegungssteuerung verantwortlich ist. Bei Patienten, die mit dem Antiepileptikum Valproat (VPA) behandelt wurden, korrelierte diese Koaktivierung negativ mit der VPA-Dosierung. Unter der Annahme, dass diese Befunde spezifisch für die JME und genetisch vermittelt sind, vermuten wir ähnliche Befunde bei gesunden JME-Geschwistern.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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