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Erschließung der im Sächsischen Staatsarchiv verwahrten Gerichtsbücher und Einbindung der Metadaten in bestehende Informationssysteme

Antragstellerin Dr. Andrea Wettmann, seit 8/2012
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218581632
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Verlauf des Projektes wurden 22.921 Gerichtsbücher des Bestandes 12613 „Gerichtsbücher“ der Abteilung 2 des Sächsischen Staatsarchivs, Hauptstaatsarchiv Dresden sowie rund 2.900 Gerichtsbücher von neun Stadtarchiven mit dem Verzeichnungsprogramm AUGIAS erschlossen. Mit deren Zuordnung entsprechend ihrer Provenienz zu über 1.350 Gerichten (Provenienzstellen) konnte die bisherige Ordnung der Bücher nach 113 Amtsgerichten abgelöst und bisher getrennt erfasste Bücher wieder in ihren Entstehungszusammenhang gebracht werden. Die Erschließungsmethode kann auch von anderen Archiven nachgenutzt werden. Das Ortsregister erfasst rund 4.700 Orte, vornehmlich in Sachsen, aber auch in angrenzenden Bundesländern sowie im heutigen Polen und Tschechien, und enthält fast 220.000 Einträge. Diese Ortsnamen wurden nach den Richtlinien des Staatsarchivs normiert und mit dem Code des „Digitalen Historischen Ortsverzeichnisses von Sachsen“ (HOV) für die jeweiligen Orte versehen. Nach der komplexen Aufarbeitung des Bestandes durch IT-gestützte Erschließung sind die Informationen nun mit anderen Informationssystemen wie dem HOV und dem „Repertorium Saxonicum“ verbunden. Der Zugang erfolgt über eine neue Benutzeroberfläche „Sächsische Gerichtsbücher“. Sie ermöglicht Recherchen sowohl nach dem Ort als auch nach den Gerichtsstellen. Die nun existierenden Recherchemöglichkeiten entsprechen dem hohen Aussagewert und der Benutzungshäufigkeit der Unterlagen. Über das Projekt und dessen Fortschritt wurde kontinuierlich auf der Homepage des Sächsischen Staatsarchives berichtet (http://staatsarchiv.sachsen.de/erschliessung-von-gerichtsbuchern-dfg-3050.htm). Höhepunkt der projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit war das Fachkolloquium am 16. September 2016 mit rund 80 Teilnehmern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, bei dem auch die Freischaltung der neuen Website www.saechsischegerichtsbuecher.de erfolgte. Nach dem Kolloquium gab es zahlreiche Reaktionen, aus denen sich eine Reihe Ansätze für weitere Schritte bzw. Projekte ergab. Das betrifft die Aufnahme weiterer sächsischer Gerichtsbücher aus den verschiedenen Archiven in das Projekt, aber auch deren Verknüpfung mit dem Index Librorum Civitatum, dem Verzeichnis der Stadtbücher des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.

 
 

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