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Innovation und Peripherie: Interaktion im zentralen und westlichen Balkangebiet während des Neolithikums und frühen Äneolithikums.

Antragsteller Dr. Robert Hofmann
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235510547
 
Das zentrale Balkangebiet entwickelte sich im Verlauf des 6. Jahrtausends cal BC zu einem für die Region maßgeblichen innovativen Zentrum, in dem aus dem Süden der Balkanhalbinsel unterschiedliche Innovationen wie differenzierte Siedlungssysteme mit deutlichen Größeunterschieden von Orten, Kupfermetallurgie, Siedlungs- und Architekturformen, die zur Akkumulation von Tells führten, keramische Innovationen adaptiert bzw. entwickelt wurden. Die genannten Veränderungen stehen exemplarisch für gravierende soziale und ökonomische Veränderungen, welche in die Entstehung komplexerer Gesellschaften mit stärkerer Spezialisierung mündeten und schließlich zu wachsender sozialer Ungleichheit führten. Jeweils mit zeitlicher Verzögerung wurden die genannten Innovationen in peripher zu den innovativen Zentren gelegenen Regionen darunter die Mittelgebirgszone der Dinariden adaptiert, wobei allerdings die konkreten Mechanismen und Ursachen dieser Prozesse noch weitgehend unklar sind.Ausgehend von intensiven Vorarbeiten in Zentralbosnien zielt die geplante Studie auf die diachrone Darstellung von Zusammenhängen zwischen der Entwicklung menschlicher Gesellschaften in den Innovationszentren des zentralen Balkangebietes und unterschiedlichen peripheren Mittelgebirgsregionen in Ost- und Zentralbosnien während des 6. und 5. Jahrtausends v. u. Z. ab. Im Fokus steht die Frage, inwieweit sich im zentralen Donauraum einerseits als einem der wichtigsten innovativen Zentrum der Region und in Ostbosnien als einem an die Kernzone räumlich direkt anschließendem peripherem Gebiet innerhalb des Neolithikums und der frühen Kupferzeit Innovationsphasen identifizieren und mit der bereits feinchronologisch und kleinräumig differenzierten Entwicklung in Zentralbosnien synchronisieren lassen.Konkret umfasst das Vorhaben einerseits die Aufarbeitung, Ergänzung und Vorlage der Ergebnisse von in den letzten Jahren durchgeführten Feldforschungen in der Region Gorazde in Ostbosnien. Andererseits sollen in der Literatur und bei in Museum für das zentralbalkanische Gebiet Daten zu Datierung, Siedlungsgeographie, Architektur und unterschiedlichen Aspekten materieller Kultur gesammelt und synthetisch ausgewertet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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