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Paläomagnetische Untersuchung an variskischen Dikeprovinzen im westlichen Mittelmeerraum: Quantifizierung von Blockrotationen und deren tektonische Bedeutung

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239681660
 
Die Wegbarkeiten, entlang derer Magma in der Erdkruste aufsteigt, sind durch die Orientierung bereits bestehender und/oder synmagmatisch entstehender Brüche und Störungen vorgezeichnet. Die Analyse der räumlichen Verbreitung, Geometrie und Orientierung von Dikes ermöglicht somit die Rekonstruktion des tektonischen Spannungsfeldes während der Platznahme. Außerdem können diverse Ganggesteine mit hoch entwickelten geochronologischen Methoden sehr genau datiert werden, so dass Dikeschwärme sowohl zeitlich, als auch im Hinblick auf die Orientierung großräumiger tektonischer Spannungsfelder wichtige Hinweise geben.Im zentralen und westlichen Mittelmeerraum sind mehrere Permische Dikeprovinzen bekannt. Hier sind vor allem die Gebiete Katalonien, Sardinien, Korsika und Süditalien (Sila Grande) zu nennen. Obwohl all diese Dikeprovinzen vergleichbare radiometrische Alter aufweisen, sind ihre räumlichen Orientierungen sehr variabel. Als Arbeitshypothese nehmen wir an, dass das zu beobachtende Muster der Dikeverteilung tektonische Ursachen hat und mit dem Kollaps der südlichen Varisziden in Zusammenhang zu bringen ist. Vorhergehende paläomagnetische Untersuchungen an drei Dikeprovinzen in Sardinien legen den Schluss nahe, dass die Insel nach der Dikeplatznahme in wenigstens drei Teile zerbrach und dass diese relativ zueinander um vertikale Achsen rotiert sind. Laufende Messungen an Proben aus Katalonien tragen zu diesem Bild bei. Letztere finden in einer interdisziplinären Studie statt, die auch die Messung der Anisotropie der Suszeptibilität der Proben (AMS) und Ar/Ar Datierungen umfasst.Das vorliegende Projekt strebt die Erweiterung des bestehenden Datensatzes um Daten aus der Dikeprovinz in Süditalien (Sila Grande) an, um das Zusammenspiel von Krustenausdünnung gegen Ende der Variszischen Orogenese und dem Beginn der Aktivität der Transformstörungen im südlichen Varisziszikum besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien, Spanien
 
 

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