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Die Mission der englischen Philadelphier in Deutschland, der Aufbau ihrer Netzwerke und die sprachliche Transmission ihres Gedankenguts

Antragsteller Professor Dr. Martin Mulsow, seit 10/2018
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241503620
 
Um 1700 wurde Philadelphia, die Vorstellung eines konfessionsübergreifenden Bundes der Kinder Gottes, zu einem verbreiteten Ideal des deutschen Pietismus. Die Idee wurde vor allem durch die Anhänger der englischen Gemeinschaft der Philadelphier propagiert. Forscher haben ihren Einfluss auf den radikalen Pietismus und die Herrnhuter vermutet. Doch welchen Einfluss hatte die englische Gruppe in Deutschland genau? Ein geographisch angeordneter Catalogus amicorum in Germania, der den Philadelphiern als Ausgangspunkt für ihre deutsche Mission diente, liegt zusammen mit einem Briefkonvolut dieser Gruppe fast unberührt in der Forschungsbibliothek Gotha. Hinzu kommen wichtige Bestände in anderen Archiven, die ebenfalls in der Forschung wenig Beachtung gefunden haben. Ausgehend von diesen Quellen wird das Projekt das frühe Netzwerk der Philadelphier zwischen England und Deutschland sowie die soziale und kulturelle Vermittlungsrolle ihres Gedankenguts rekonstruieren. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Rolle der Sprache gelegt werden. Viele deutsche Zeitgenossen sahen die Sprache der Philadelphier, die letztendlich durch Übersetzungen aus dem Englischen entstand, als die pietistische Sprache schlechthin. Doch gilt es noch zu präzisieren, welchen sprachlichen und kulturellen Beitrag die Gruppe tatsächlich geleistet hat. Das Projekt möchte somit die Entstehung der als identitätsstiftend empfundenen Sprache des Pietismus am Beispiel der deutschen Philadelphier eruieren und dabei untersuchen, welche Rolle Übersetzungen im Dienst des kulturellen Transfers gespielt haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Dr. Lucinda Martin, Ph.D., bis 9/2018
 
 

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