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Bibliographische Datenbank zur Geschichtsschreibung im Osmanischen Europa (15. bis 18 Jh.)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Markus Koller; Dr. Erdmute Lapp
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249662419
Die geplante Datenbank beabsichtigt die erste umfassende Bibliographie zur frühneuzeitlichen Geschichtsschreibung im osmanischen Teil Europas zu erarbeiten und dauerhaft der historischen Forschung verfügbar zu machen. Im Rahmen einer weitestgehend von religiösem Schrifttum geprägten Kultur nahm die vielsprachige Historiographie innerhalb des Osmanischen Reichs einen zentralen Bereich säkularer Schriftlichkeit ein und wird daher als Quelle erster Güte zur Erforschung der Sozial und Kulturgeschichte, aber auch der intellektuellen Verflechtungsgeschichte innerhalb der Kulturkreise des osmanischen Teil Europas sowie dessen Austausch mit dem mediterranen und mitteleuropäischen Raum herangezogen.In dem Vorhaben werden nun zum ersten Mal sämtliche historiographische Texte unter Berücksichtigung aller Schriftsprachen des osmanischen Europas im Zeitraum von ca. 1500 bis ca. 1800 berücksichtigt und in einer integrierten Bibliographie zusammengeführt. Die vertiefte bibliographische Erschließung der äußerst verstreuten und schwer verfügbaren Texte soll die Recherche des Materials in seiner Gattungs und Sprachenvielfalt ermöglichen, die textlichen Verflechtungen und Abhängigkeitsbeziehungen kenntlich machen sowie den aktuellen Editionsstand (sei es in gedrucktem oder digitalem Format) abbilden. Der Zugriff auf die Datenbank wird über die Webseite des Zentrums für Mittelmeerstudien an der Ruhr-Universität Bochum sichergestellt, das einen ausgewiesenen Schwerpunkt auf der Zirkulation von kulturellem Wissen hat und eng mit dem Lehrstuhl für die Geschichte des Osmanischen Reiches und der Türkei an der Ruhr-Universität Bochum zusammenarbeitet.Der Frühneuzeitforschung zum südöstlichen und mediterranen Europa wird langfristig ein zentrales und bequem aktualisierbares Arbeits und Forschungsinstrument zur Verfügung gestellt, das sich perspektivisch zu einem Forschungsportal ausbauen lässt, das Bibliotheken, Forschungsinstitutionen und WissenschaftlerInnen international miteinander vernetzt. Von der geplanten Bibliographischen Datenbank zur Geschichtsschreibung im Osmanischen Europa (15. bis 18. Jh.) wird damit nicht nur eine Signalwirkung auf eine noch weitgehend disparate Forschungslandschaft erwartet, vielmehr stellt sie bereits selbst einen entscheidenden Schritt in Richtung einer komparativ angelegten Forschung dar, die das osmanische Europa als einen kultur, sprach und religionsübergreifenden Raum versteht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen