Detailseite
Projekt Druckansicht

EXC 128:  Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer

Fachliche Zuordnung Produktionstechnik
Förderung Förderung von 2006 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25065172
 
Der Wettbewerb zwischen Produzenten in Hochlohn- und Niedriglohnländern spielt sich typischerweise in zwei Dimensionen ab: der Planungs- und der Produktionswirtschaftlichkeit. Produktionswirtschaftlich fokussieren Niedriglohnländer rein auf die Economies-of-Scale; in Hochlohnländern erfolgt notwendigerweise eine Positionierung zwischen Scale und Scope. In der zweiten Dimension, der Planungswirtschaftlichkeit, bemühen sich die Hersteller in den Hochlohnländern um eine immer weitergehende Optimierung der Prozesse mit entsprechend anspruchsvollen, kapitalintensiven Planungsinstrumenten und Produktionssystemen, während in Niedriglohnländern einfache, robuste wertstromorientierte Prozessketten die Lösung sind. Um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil für Produktionsstandorte in Hochlohnländern zu erzielen, reicht eine bessere Positionierung innerhalb der beiden Zweiteilungen Scale - Scope sowie planungsorientiert - wertorientiert nicht mehr aus. Die Forschungsfragen müssen vielmehr auf eine weitgehende Auflösung der Zweiteilung abzielen.
Das Exzellenzcluster verfolgt das langfristige Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionstechnik zu steigern. Die übergeordnete Lösungshypothese liegt in der nächst höheren Stufe der Integrativität der Produktionstechnik. Die Industrie der Hochlohnländer hat ihre Vorteile in reifen Märkten in der Individualisierung von Produkten gefunden, die trotz effizienter Einzelprozesse zum Verlust an Skaleneffekten in der gesamten Wertkette führen. Durch Modularität und Konfigurationslogiken für Produkte und Produktionssysteme sowie geeignete Produktionstechnologien kann diese erste Zweiteilung zwischen Scale und Scope aufgelöst werden. Für einige Produkte und Prozesse ist der Lösungsansatz der Zweiteilung wert- versus planungsorientiert das hybride Produktionssystem, das verschiedene Fertigungsverfahren/-prozesse und Werkstoffe kombiniert.
Weitere Hypothesen zur Auflösung dieser Zweiteilung sind selbstoptimierende Produktionssysteme, die gerade mit dem qualifizierten technischen Personal der Hochlohnländer entwickelt und international wettbewerbsfähig betrieben werden können. Die durchgängige Auslegung eines Produktionssystems erfordert bei hoher Variantenvielfalt hohe Planungsaufwendungen. Hypothese ist die durchgängige Virtualisierung der Produktionsprozesse, die beide Zweiteilungen durch Verringern der Planungsaufwendungen bei gleichzeitigem Erhöhen der Anzahl an Lösungsalternativen als auch durch Verringern der Vorbereitungsanteile bei gleichzeitigem first-time-right löst. Grundlage für alle vier Lösungshypothesen ist die Entwicklung einer produktionstechnischen Theorie, die ganzheitliche Beschreibungs-, Erklärungs- und Gestaltungsmodelle für Produktionssysteme umfasst und eine effiziente Nutzung der Produktionsfaktoren sicherstellt.
DFG-Verfahren Exzellenzcluster
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler Professor Dr.-Ing. Dirk Abel; Professor Marek Behr, Ph.D.; Professor Dr.-Ing. Wolfgang Bleck; Professorin Dr.-Ing. Kirsten Bobzin; Professor Dr. Malte Brettel; Professor Dr.-Ing. Andreas Bührig-Polaczek; Professor Dr.-Ing. Burkhard Corves; Professor Dr. Wolfgang Dahmen; Professor Dr.-Ing. Jörg Feldhusen; Professor Dr.-Ing. Thomas Gries; Professor Dr.-Ing. Gerhard Hirt; Professor Dr.-Ing. Christian Hopmann; Professorin Dr. Sabina Jeschke; Professor Dr.-Ing. Fritz Klocke; Professor Dr. Peter Loosen; Professor Dr.-Ing. Rainer Müller; Professor Dr. Frank Thomas Piller; Professor Dr. Reinhart Poprawe; Professor Dr.-Ing. Uwe Reisgen; Professor Dr.-Ing. Robert Schmitt; Professor Dr.-Ing. Günther Schuh; Professor Dr. Wolfgang Schulz; Professorin Dr. Martina Ziefle
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung