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Einfluss des Schlafverhaltens auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Jugendlichen

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25268975
 
Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass experimentell induzierter Schlafmangel beim Menschen zu einer signifikanten Verminderung prozeduraler und deklarativer Gedächtniskonsolidierung führt. Es ist jedoch unklar, inwieweit eine unter das physiologische Maß verkürzte Schlafdauer alltägliche Lernleistungen, z.B. bei Jugendlichen, beeinträchtigt. Studien zum Schlafverhalten von Kindern und Jugendlichen haben ergeben, dass insbesondere in der Pubertät Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus auftreten und in Folge dessen bei einem Teil der Jugendlichen ein Schlafmangelzustand besteht. Im Rahmen des vorliegenden Antrages soll zunächst eine Erfassung des Schlafverhaltens von ca. 1000 12- 19jährigen Schüler durchgeführt werden. Im zweiten Teil soll die Hypothese überprüft werden, ob eine experimentell verringerte nächtliche Schlafdauer im Vergleich mit einer Kontrollbedingung bei Jugendlichen zu signifikanten Minderleistungen, insbesondere bei deklarativen Gedächtnisaufgaben, führt. Für die experimentelle Untersuchung wurde ein Design gewählt, das möglichst nah an den bereits in den U.S.A. beobachteten Schlafgewohnheiten Jugendlicher orientiert ist. 20 14- 16jährige Jugendliche sollen in einem Cross-Over-Design zweimal im Abstand von ca. drei Wochen jeweils drei Nächte im Schlaflabor verbringen. Nach einer Adaptationsnacht bestehen die folgenden Nächte entweder aus zwei Nächten mit normaler Schlafdauer (ca. 9-10h) oder aus zwei Nächten mit einer Nacht verminderter (4h) und einer darauf folgenden Nacht normaler Schlafdauer (9-10h). Vor und nach jedem Block wird die kognitive, insbesondere mnestische, Leistungsfähigkeit der Jugendlichen überprüft. Dieses Design ist so konzipiert, dass spezifisch Gedächtnis- und andere kognitive Leistungen, jedoch nicht die bereits bekannten Folgen verminderter Vigilanz und Konzentration in Folge eines Schlafmangels gemessen werden sollen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Erkenntnisse über Schlaf und Lernen sowie der aktuellen Diskussion über Bildungsdefizite deutscher Schüler messen wir diesen Untersuchungen eine hohe soziale und bildungspolitische Relevanz bei.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Dieter Riemann
 
 

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