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Erwerbstätigkeit von Müttern und kindliche Entwicklung: Eine Analyse der Determinanten im gesellschaftlichen Wandel

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256805884
 
Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, des bevorstehenden Fachkräftemangels und der steigenden Erwerbsneigung von Frauen hat Deutschland ähnlich wie andere Industrieländer eine Reihe von Reformen implementiert, etwa in Bezug auf Kinderbetreuung, Elterngeld und Vätermonate in der Elternzeit. Diese Reformen haben unmittelbare Auswirkungen auf die faktische Erwerbsbeteiligung von Müttern und auf diesbezügliche soziale Normen und sie lassen mittelbar Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder erwarten. In diesem Zusammenhang nutzen wir neue Daten und Verfahren, um bislang unerforschte Determinanten der Arbeitsmarktcharakteristika von Müttern und der kindlichen Entwicklung zu untersuchen, die international von großem Interesse sind. Unsere Befunde beleuchten bedeutende gesellschaftliche Prozesse wie bspw. die Erklärungsmuster kindlicher Entwicklung und deren soziale Unterschiede sowie die Muster weiblicher Erwerbstätigkeit. Konkret untersuchen wir die kausalen Effekte (1) des Zeitpunktes einer Geburt für den weiteren Karriereverlauf von Müttern etwa in Bezug auf Erwerbsbeteiligung, Arbeitszeit und Lohnsatz, (2) des Zeitpunktes einer Geburt und den Abstand zwischen Folgegeburten für Entwicklung und Wohlergehen des Kindes etwa hinsichtlich kognitiver und nicht-kognitiver Fähigkeiten und (3) mütterlicher Erwerbsunterbrechungen für Entwicklung und Wohlergehen des Kindes mit Fokus auf Gesundheit und Verhalten. In den Teilprojekten 1 und 2 identifizieren wir kausale Effekte durch Verwendung zufälliger Fertilitätsschocks (z.B. Fehlgeburten, temporäre Empfängnisprobleme und Unfruchtbarkeit). In Teilprojekt 3 nutzen wir die institutionellen Änderungen durch die jüngste Elterngeldreform, um anhand der kaum antizipierbaren Diskontinuitäten im institutionellen Rahmen kausale Effekte messen zu können. Die Forschungsergebnisse werden uns erlauben, konkrete, politikrelevante Fragen zu beantworten, wie etwa - ist es für die Erwerbskarrieren von Müttern günstig, Geburten zu verzögern und variiert dieser Vorteil mit dem Alter der Mutter? - ist eine längere Pause in der Geburtenfolge günstig für die Entwicklung von Kindern? - haben Erwerbsunterbrechungen von Müttern im ersten und zweiten Lebensjahr des Kindes günstige Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und unterscheiden sich diese Auswirkungen je nach Bildungsstand der Mutter und Geschlecht des Kindes? Jedes der drei Teilprojekte bearbeitet eine originäre Forschungsfrage mit einem angemessenen Forschungsdesign, erweitert den Stand der Kenntnis und leistet innovative Beiträge zur internationalen Literatur. Die Themen sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz und die Durchführung des Projektes ist im vorgesehenen Rahmen mit bereits vorhandenen Daten plausibel möglich. Die Qualität der Arbeit wird von der Unterstützung durch eine Gruppe international renommierter Wissenschaftler profitieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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