Detailseite
Projekt Druckansicht

Entwicklung eines MEI- und TEI-basierten Modells kontextueller Tiefenerschließung von Musikalienbeständen am Beispiel des Detmolder Hoftheaters im 19. Jahrhundert (1825 - 1875)

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Rebecca Grotjahn; Professor Dr. Joachim Veit
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257284058
 
Der dauerhafte und effektive Zugang zu heterogenen Forschungsdaten stellt derzeit nicht nur Bibliotheken und Archive, sondern auch die Forschungsinstitutionen vor große Herausforderungen. Das Ziel eines gemeinsamen Zugriffs, verbunden mit unterschiedlichsten Auswertungsmöglichkeiten, kann nur durch die Berücksichtigung internationaler Standards gewährleistet werden, die den Interessen aller Beteiligten entgegenkommen. Um solche Standards handelt es sich bei den Formaten der Text Encoding Initiative (TEI) und der Music Encoding Initiative (MEI). Beide stellen für die Erfassung von Daten und Metadaten detaillierte Strukturen bereit, die in Verbindung mit der Nutzung von Normdaten neuartige Zugangsweisen zur Überlieferung erlauben. Insbesondere der Metadatenbereich von MEI erlaubt es, Musikalien erstmals in einer für die wissenschaftliche Auseinandersetzung erforderlichen Tiefe zu erfassen, ohne die Kompatibilität zur bibliothekarischen Erschließung zu verlieren. In enger Abstimmung mit allen in diesem Feld beteiligten Akteuren wird daher in dem Projekt ein nachnutzbares Erfassungsmodell erarbeitet, das an dem in singulärer Breite dokumentierten Detmolder Hoftheaterbestand (1825-1875) erprobt wird. Über die Einzelobjekte und deren bibliothekarische Erfassung hinaus werden die vielfältigen Kontexte mit erschlossen und wird durch die Verknüpfung unterschiedlichster Dokumenttypen ein Beziehungsnetz geschaffen, in dem ein facettenreicher Zugang zum Phänomen Hoftheater im 19. Jahrhundert möglich wird. Im beantragten Zeitraum soll die 2014 begonnene Entwicklung des wesentlich auf MEI beruhenden Modells durch die zu Ende zu führende Grunderschließung sowie fortgesetzte exemplarische Tiefenerschließungen erweitert, überprüft und präzisiert werden. Zu diesem Zweck werden erstmals auch ausgewählte Vergleichsmaterialien anderer Bibliotheken mit einbezogen. Durch die Kombination des Erschließungsmodells mit neuartigen Visualisierungsmöglichkeiten soll das Potential dieses Zugangs, der bibliothekarische und wissenschaftliche Erfordernisse verbindet, so verdeutlicht werden, dass das bereits jetzt sichtbar gewordene Interesse an dieser Erschließungsform weiter wächst. Die zusätzliche Bereitstellung von Tools zur Dateneingabe oder Konvertierung und eine intensive Vermittlungstätigkeit bzw. Diskussion in den Digital Humanities sollen die Akzeptanz des Modells befördern. All diese Aktivitäten erfolgen von Anfang an in Kooperation mit Bibliothek und Wissenschaft, so dass die Ergebnisse (Modell und Visualisierung) zur Bearbeitung vergleichbarer Bestände nachgenutzt werden können. Schließlich sollen die Vorteile, die dieser Ansatz für unterschiedlichste Zugangsweisen zur Kulturinstitution Hoftheater bietet, auch in Verbindung mit der Erweiterung von Normdaten oder kontrollierten Vokabularen demonstriert werden.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung