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Steueroasen: Kleine Staaten mit großem Einfluss auf die Steuer- und Wirtschaftspolitik
Antragstellerin
Professorin Dr. Dominika Langenmayr
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260655345
Steueroasen sind zwar klein (nur 1,2% der Weltbevölkerung leben in ihnen), aber ökonomisch äußerst wichtig: Weltweit halten Privatpersonen dort ungefähr 6 Billionen US Dollar. Auch Unternehmen nutzen Steueroasen umfangreich: 2012 waren die britischen Jungferninseln mit nur 31 000 Einwohnern das fünftgrößte Zielland ausländischer Direktinvestitionen. Sie erhielten Direktinvestitionen in Höhe von 65 Milliarden Euro, ungefähr das Zehnfache der Zuflüsse nach Deutschland im selben Jahr. Es ist ein hochaktuelles Thema, wie andere Staaten auf Steueroasen reagieren sollten. Durch Finanz- und Eurokrise sind viele Regierungen hoch verschuldet, die Toleranz gegenüber niedrigen Steuerzahlungen mancher Unternehmen und Individuen hat merklich nachgelassen. Um weitere Krisen zu vermeiden, wird außerdem viel über die Regulierung des Fi-nanzsektors diskutiert. Da sich Offshore-Finanzzentren sowohl durch niedrige Steuersätze als auch durch geringe Regulierung auszeichnen, ist hier die Interaktion der Regulierung und Besteuerung von Banken von hohem aktuellem Interesse. Die Aufgabenstellung dieses Forschungsprojektes ist es, die Auswirkungen von Steueroasen auf die Steuer- und Wirtschaftspolitik anderer Länder herauszuarbeiten. Es setzt dabei drei Schwerpunkte: Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung durch Individuen und gegen Ge-winnverlagerung durch multinationale Unternehmen sowie die Interaktion von niedrigen Steuersätzen und Regulierungsniveaus bei Banken. Methodisch liegt der Schwerpunkt dabei auf empirischen Analysen, wobei zu schätzende Zusammenhänge durch theoretische Analysen fundiert werden sollen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien, USA