Detailseite
Projekt Druckansicht

Relative Bedeutung lokaler und regionaler Faktoren für die Artendiversität und Funktionelle Diversität von Pflanzengemeinschaften und die genetische Struktur von Arten auf Landhebungsinseln der Ostsee

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260851423
 
Dramatische Verluste von Diversität und assoziierter Ökosystemfunktionen stellen eine große ökologische Herausforderung dar, die ein vertieftes Verständnis der Wirkung verschiedener Einflussfaktoren auf Komponenten der Diversität (Komposition, Struktur, Funktion) auf unterschiedlichen Ebenen organismischer Integration (Gen, Art, Landschaft) erfordert. Obwohl wir wissen, dass sowohl lokale (Habitatgröße, abiotische Bedingungen, Interaktionen) als auch regionale Faktoren (Landschaftsstruktur und -konfiguration) die lokale Diversität steuern, haben nur wenige empirische Studien in realen Landschaften diese auf verschiedenen Skalenebenen wirkenden Mechanismen vergleichend betrachtet. Zusätzlich gibt es nur wenige Studien zur lokalen Diversität, die auch verschiedene Aspekte funktioneller Diversität (FD) berücksichtigen. Mit Hilfe von FD-Indices lassen sich verschiedene Prozesse der Koexistenz von Pflanzen und der Gemeinschaftsbildung erkennen (z. B. abiotische Filter, Konkurrenzausschluss), die eine funktionelle Verbindung zwischen der Ökologie von Pflanzengemeinschaften und Ökosystemfunktionen darstellen. Im Hinblick auf genetische Diversität und Differenzierung (als weitere Facette der Biodiversität neben Artenvielfalt und FD) erweitert die Landschaftsgenetik das neutrale Modell der Populationsgenetik. Sie untersucht wie Landschaftsstruktur und Umweltfaktoren die genetische Struktur von Arten formen. Trotz ihrer Bedeutung für grundlagenorientierte und angewandte Forschung befasst sich nur ein kleiner Anteil landschaftsgenetischer Studien mit Pflanzen. Daher ist ein Hauptziel des Projekts die relative Bedeutung von lokalen und regionalen Faktoren auf Artendiversität und FD von Pflanzengemeinschaften sowie auf die genetische Struktur von sechs ausgewählten Arten auf Inseln dreier Schärengebiete der Ostsee zu analysieren. Landhebungsinseln in Schären sind ein relativ einfacher Typ alter Kulturlandschaft und stellen (i) ein geeignetes Untersuchungssystem für die vergleichende Untersuchung lokaler und regionaler Faktoren dar, (ii) die grundlegenden Einflussfaktoren werden durch die Theorie der Inselbiogeographie beschrieben und (iii) es fehlen für diese Kulturlandschaften Studien zu FD, Landschaftsökologie/-genetik und selbst Arbeiten zu grundlegenden populationsgenetischen Hypothesen. Der Antrag besteht aus zwei Arbeitspaketen, die jeweils Forschungsziele auf der Art- und Gemeinschaftsebene bearbeiten. Die Arbeitspakete werden durch einen Landschafts- und Gemeinschaftsgenetischen Ansatz verbunden, der die genetische Struktur von Arten (SNP Marker) mit Landschaftsstruktur und Artendiversität in Beziehung setzt. Ein Hauptziel ist, die Einflussfaktoren auf Diversitätsmuster zu verstehen und Antworten auf eine Reihe von Fragen der grundlegenden funktionellen Diversität und Populationsgenetik zu bekommen. Die Ergebnisse des Projekts werden außerdem neue Erkenntnisse in den sich entwickelnden Feldern der Landschafts- und Gemeinschaftsgenetik liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung