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Einfluss von Neonikotinoiden auf trophische Beziehungen und Ökosystemfunktionen in Fließgewässern

Fachliche Zuordnung Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263794276
 
Der Rückgang der Biodiversität kann zur Verringerung von entscheidenden Ökosystemfunktionen wie dem Blattabbau führen. In welchem Ausmaß Schadstoffe die Beziehung zwischen Diversität und Ökosystemfunktionen in Süßwasser-Ökosystemen beeinflussen, ist weitgehend unbekannt. Neonicotinoide stellen eine relativ neue Gruppe von systemischen Insektiziden dar, die in die Pflanzen aufgenommen werden. Das entsprechende Pflanzenmaterial kann in angrenzende Fließgewässer gelangen und könnte dort nachteilige Auswirkungen auf den Abbau organischen Materials durch Insekten-Zersetzer haben. In dem vorliegenden Projekt werden wir die Effekte der Neonicotinoide auf die Beziehung zwischen Ressourcendiversität und Blattabbau beleuchten sowie kumulative Effekte und die Fortpflanzung von Effekten entlang der Nahrungskette untersuchen. Im ersten Teil des Projektes werden mögliche kumulative sublethale Effekte von wiederholten Imidacloprid-Expositionen auf sechs Insekten-Zersetzer in Mikrokosmen mit natürlichem Bachwasser untersucht. Anschließend wird die Toxikodynamik für zwei Arten genauer untersucht, um ein mechanistisches Verständnis der physiologischen Prozesse zu erlangen. Im zweiten Teil werden die Effekte von Imidacloprid aus Blattmaterial und Ressourcen-Diversität auf die Blattabbaurate bestimmt. Dieses Experiment wird im Freiland in drei naturbelassenen Gewässern durchgeführt. Im letzten Teil des Projektes werden wir untersuchen, ob Neonicotinoide aus Laubstreu Effekte in der Nahrungskette haben können. Dies wird in Freiland- und Laborexperimenten untersucht, wo Räuber Zersetzerarten prädieren, welche mit Imidacloprid-kontaminierten Blättern gefüttert wurden. Darüber hinaus wird eine Sammlerart mit feinpartikulärer organischer Substanz gefüttert, die von Zersetzern stammt, die sich von kontaminierten Blättern ernährt haben. Insgesamt wird dieses Forschungsprojekt beträchtlich zum mechanistischen Verständnis der Effekte von systemischen Insektiziden auf Zersetzer-Populationen, Nahrungsbeziehungen und die Beziehung von Ressourcen-Diversität und einer Ökosystemfunktion beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Dänemark, Großbritannien, Schweden
 
 

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