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Wie rational ist rationale Imitation? Zur Untersuchung der kognitiven Prozesse, die rationaler Imitation bei Säuglingen zugrunde liegen

Antragstellerin Professorin Dr. Sabina Pauen, seit 10/2016
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268249246
 
Auf der Suche nach dem, was Menschen einzigartig macht, stoßen Wissenschaftler häufig auf die Fähigkeit, von anderen mittels Imitation zu lernen (Tomasello, 1999). Schon Säuglinge können andere imitieren und sind in der Lage, diese Lernform sehr flexibel einzusetzen (Gergely, Bekkering & Király, 2002). Während einige Erklärungsansätze annehmen, dass sich diese Fähigkeit durch einfache, kognitiv wenig anspruchsvolle Mechanismen erklären lässt (z.B. Beisert et al., 2012; Paulus et al., 2011), schreiben andere Ansätze den Säuglingen hierfür hohe kognitive Fähigkeiten zu und vermuten, dass selektiver Imitation eine rationale Evaluation der vorgeführten Handlung zu Grunde liegt (z.B. Buttelmann et al., 2008; Gergely & Csibra, 2003). Letztere Ansätze haben gemeinsam, dass die rationale Evaluation gesteuert wird durch eine Verletzung der Erwartung, welche Säuglinge darüber besitzen, wie bestimmte Handlungen ausgeführt werden sollten. Das beantragte Projekt fokussiert auf dieser Annahme. Drei verschiedene Methoden finden Anwendung, um diese Hypothese mit, soweit möglich, identischem Stimulusmaterial zu untersuchen: EEG zur Messung elektrischer Aktivität im Gehirn (Studie 1), Blickmessung (Blickzeit und -richtungswechsel, und Pupillenerweiterung, Studie 2) und Imitation als Verhaltensmessung (Studie 3). Dieser vielmethodische Ansatz generiert neue Informationen über die Erwartungshaltungen von Säuglingen und deren Rolle in Studien zur rationalen Imitation. Die Ergebnisse dieses Projektes geben Auskunft über die kognitiven Grundlagen des sozialen Lernens bei Kleinkindern und werden für die Theorienbildung in diesem Bereich aufschlussreich sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerinnen / Ehemalige Antragsteller Privatdozent Dr. David Buttelmann, bis 7/2016; Professorin Dr. Stefanie Höhl, Ph.D., bis 9/2016
 
 

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