Detailseite
Projekt Druckansicht

Die frühen niederländischen und französischen Gemälde (um 1390-1500) der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

Antragstellerin Dr. Katrin Dyballa
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269744248
 
Die Gemäldegalerie in Berlin zeichnet sich wie kein anderes Museum durch eine unvergleichlich hohe Zahl sehr qualitätvoller Gemälde der frühen niederländischen und französischen Malerei aus. Darunter befinden sich Spitzenwerke wie die Kirchenmadonna von Jan van Eyck, der Middelburger-Altar von Rogier van der Weyden, der Montforte-Altar von Hugo van der Goes oder die sogenannte Schmetterlingsmadonna aus dem Umkreis von Jean Malouel. Dennoch liegt zu diesem etwa 90 Werke umfassenden Sammlungsbereich kein fundierter Bestandskatalog mit kunsthistorischer Diskussion und gemäldetechnologischen Untersuchungen vor. Dies hat zur Folge, dass viele Gemälde, darunter auch Spitzenwerke, zwar dem interessiertem Publikum wie der Forschung bekannt sind, doch hinsichtlich wichtiger Aspekte unerforscht sind - selbst zu Jan van Eycks Kirchenmadonna gibt es keinerlei Auskünfte über den Zustand des Bildträgers. Zudem sind bei den bereits vorliegenden Katalogen und Verzeichnissen die Angaben der Maße, der Technik, des Zustands oder der Provenienz der Bilder oftmals unstimmig. Außerdem gibt es keine Information darüber, ob die Werke beschnitten oder rückseitig bemalt sind. Andere Gemälde aus diesem Sammlungsbereich sind dagegen selbst der Fachwelt so gut wie unbekannt: es fehlt hier nicht nur an guten Abbildungen, die Bilder sind vor allem unzureichend erforscht. Aus diesen Gründen ist die Erarbeitung eines wissenschaftlichen Bestandskataloges zur frühen niederländischen und französischen Malerei dringend notwendig. Dabei ist der Kustos der Sammlung, Dr. Stephan Kemperdick, aufgrund zahlreicher Aufgaben des laufenden Museumsbetriebs so stark eingebunden, dass die Einbeziehung eines weiteren wissenschaftlichen Mitarbeiters unabdingbar ist, um eine zügige Bearbeitung des Bestands und eine zeitnahe Publikation der Ergebnisse zu gewährleisten. Daher sollen ca. zwei Drittel des Bestands von der Antragstellerin bearbeitet werden. Diese ist für das Projekt bestens geeignet, da sie den zu bearbeitenden Bestand bereits durch ihre vorausgegangene Arbeit an der Gemäldegalerie kennt und durch ihre Dissertation zum Nürnberger Künstler Georg Pencz mit dem hierfür notwendingen methodischen Vorgehen bestens vertraut ist. Der Mehrwert für die Forschung wird deshalb besonders hoch sein, da mit dem zu bearbeitetenden Sammlungsbestand eine wichtige Lücke der Niederlandeforschung geschlossen werden kann. Dies inkludiert ebenso die Stellung signifikanter, interdisziplinärer Fragen, so dass viele neue Erkenntnisse über Funktion und Zuordnung der Gemälde zu erwarten sind, die wiederum eine Grundlage für weitere, interdisziplinäre Forschungen darstellen werden. Ziel ist es, der Fachwelt und dem interessierten Publikum die reichen Bestände der Gemäldegalerie möglichst schnell zugänglich zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung