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Palmitoylethanolamid als Mittel zur Prophylaxe oder adjuvanten Behandlung des bakteriellen Meningitis

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270676532
 
Jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnien oder wirtschaftlichem Status, ist anfällig für Infektionen. Besonders immungeschwächten Personen haben ein hohes Risiko, an mikrobiellen Infektionen zu erkranken, weil ihr Immunsystem beeinträchtigt ist. In den letzten 70 Jahren wurden antimikrobielle Wirkstoffe erfolgreich in der Behandlung von Infektionen eingesetzt, und Millionen Menschenleben wurden gerettet. Die Verbreitung von multiresistenten Erregern schränkt jedoch die Wirksamkeit von medikamentösen Behandlungen ein, weshalb neue Strategien notwendig sind. In diesem Rahmen ist die Verwendung eines Immunostimulators zur Stärkung der Immunantwort, um den Wirt gegen verschiedene Pathogene zu schützen, eine vielversprechende Alternative.In vorliegende Antrag konzentrieren wir uns auf bakterielle Meningitis, eine Infektion, bei der die entzündliche Reaktion als Folge der bakteriellen Invasion zu hoher Morbidität und Letalität führt. Als Krankheitserreger wählen wir Streptococcus pneumoniae als das häufigste ätiologische Agens der akuten bakteriellen Meningitis bei immunkompetenten Erwachsenen und Kindern. Als Vertreter der Erreger im immungeschwächten Wirt wählen wir Listeria monocytogenes und Escherichia coli. Der potentielle Immunaktivator ist Palmitoylethanolamid (PEA), eine endogene Verbindung, die in den meisten Geweben von Säugetieren gefunden wird und von der anti-entzündliche, neuroprotektive und analgetische Eigenschaften bekannt sind. Klinisch wurden mehr als 6000 Patienten erfolgreich mit PEA behandelt, und bisher wurde in keine der Studien von negativen Auswirkungen berichtet.Das erste Ziel des geplanten Projekts ist es, die Wirksamkeit von PEA als prophylaktischer Immunstimulator, der den Schutz sowohl des immunkompetenten als auch des immungeschwächten. Organismus gegen bakterielle Meningitis erhöht, zu untersuchen. Weil PEA die schädliche entzündliche Kaskade zu einem frühen Stadium der Infektion anhalten kann, ist das zweite Ziel, die Wirksamkeit von PEA als adjuvante Therapie zusätlich zur antibiotischen Behandlung beim immunkompetenten/neutropenen Wirtsorganismus bei der Meningitis zu untersuchen. Das dritte Ziel ist es, zu klären, welcher Rezeptor den potentiellen Schutz gegen bakterielle Meningitis, der durch PEA induziert wird, vermittelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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