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Wie kann das Lernen aus einführenden instruktionalen Erklärungen im Fach Chemie durch spezifische Relevanzinstruktionen gefördert werden?

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273342381
 
Die Gabe von instruktionalen Erklärungen ist ein häufiges Mittel, um Lernende in neue Inhalte einzuführen. In einführenden instruktionalen Erklärungen werden neue Inhalte typischerweise in einem Grundlagenteil zunächst in abstrakter Form dargelegt, worauf Beispiele folgen, in denen die abstrakten Inhalte Anwendung finden (Beispielteil). Jedoch zeigt sich, dass Lernende solche einführenden Erklärungen oftmals nicht hinreichend verarbeiten und ihr Potential daher häufig nicht optimal nutzen. Ein vielversprechendes Mittel, um lernerfolgskritische (relevante) Verarbeitungsaktivitäten zu fördern, sind spezifische Relevanzinstruktionen. Im Speziellen zeigen bisherige Studien, dass der Erfolg beim Lernen aus einführenden Erklärungen sowohl durch spezifische Relevanzinstruktionen, die Lernende zu Beispiel-Grundlagen Rückbezügen anregen als auch durch grundlagenfokussierende spezifische Relevanzinstruktionen, die Lernende dazu anregen, abstrakte Inhalte ohne Beispielbezug zu elaborieren, gefördert werden kann. Diese beiden Arten spezifischer Relevanzinstruktionen wurden jedoch bislang stets getrennt voneinander untersucht und ihre Effekte wurden anhand verschiedener Lernerfolgsmaße erfasst. Daher ist es eine offene Frage, ob grundlagenfokussierende spezifische Relevanzinstruktionen und spezifische Relevanzinstruktionen zur Anregung von Beispiel-Grundlagen Rückbezügen differentielle Effekte haben. Zudem ist es unklar, ob diese beiden Arten von Relevanzinstruktionen sinnvoll miteinander kombiniert werden können. Diesbezüglich können auf Basis bisheriger Befunde die konfligierenden Vorhersagen getroffen werden, (a) dass die Gabe von grundlagenfokussierenden Relevanzinstruktionen die Effektivität anschließender spezifischer Relevanzinstruktionen zur Anregung von Beispiel-Grundlagen Rückbezügen fördert, oder, (b) dass grundlagenfokussierende spezifische Relevanzinstruktionen überflüssig sind, wenn anschließend Beispiel-Grundlagen Rückbezüge angeregt werden. Vor dem Hintergrund aktueller Befunde zum Nutzen abrufbasierten Lernens stellt sich zudem die Frage, ob die Effektivität von spezifischen Relevanzinstruktionen zur Anregung von Beispiel-Grundlagen Rückbezügen dadurch gesteigert werden kann, dass Lernende bei ihrer Bearbeitung nicht mehr auf den Grundlagenteil einführender Erklärungen zugreifen können und folglich beim Erstellen von Beispiel-Grundlagen Rückbezügen auf Gedächtnisabrufprozesse angewiesen sind. Der in jüngeren Publikationen vertretenen Annahme, (a) dass die Anregung von Verarbeitungsaktivitäten im Abrufmodus generell günstiger sei, wird hier die Alternativhypothese entgegengestellt, (b) dass der Vorzug des Anregens von Beispiel-Grundlagen Rückbezügen im Abrufmodus davon abhängt, ob Lernende zuvor grundlagenfokussierende Relevanzinstruktionen bearbeitet haben. Es werden zwei aufeinander bezogene Experimente vorgeschlagen, in denen diese offenen Fragen im Kontext des Lernens aus einführenden Erklärungen im Fach Chemie untersucht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Kooperationspartner Professor Dr. Stefan Rumann
 
 

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