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Innovationserwartungen: Erfahrungen und Erwartungen als Grundlage für Forschungsstrategien in der deutschen Eisen- und Stahlindustrie im 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 275365572
 
Das beantragte Projekt soll das breite Spektrum an Erwartungen behandeln, das die deutsche Eisen- und Stahlindustrie mit seinen Ausgaben für Forschung und Entwicklung verband. Der Schwerpunkt der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte liegt, was wissensbasierte Industriezweige anbelangt, meist auf der chemischen und der elektrotechnischen Industrie. Gleichwohl hat auch die Stahlindustrie während des 20. Jahrhunderts beträchtliche Mittel investiert, um die metallurgischen Prozesse besser zu verstehen, die die Produktion von Stahl und seine Qualität beeinflußten. Zu diesem Zweck finanzierte sie nicht nur ab 1917 das Kaiser-Wilhelm-Institut/Max-Planck-Institut für Eisenforschung, sondern bildete darüber hinaus ein dichtes Netzwerk von unternehmensbasierten Forschungseinrichtungen aus und kooperierte intensiv mit Technischen Universitäten. Das zentrale Ziel dieses Projekts ist es zu klären, welche Erwartungen Unternehmen dazu bewogen, große Geldsummen in diese Forschung zu investieren sowie zu klären, aufgrund welcher Erfahrungen dies geschah. War es beispielsweise der große Erfolg der chemischen Industrie, der die Eisen- und Stahlindustrie zu ähnlichen Entscheidungen bewog? Oder war es die Erkenntnis, dass das bestehende metallurgische Wissen nicht ausreichte, um den verschiedenen Herausforderungen gerecht zu werden; von der Kriegsproduktion bis hin zur Entstehung einer Massenkonsumgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg? Ferner sollen die Forschungsstrategien der Unternehmen identifiziert werden und die Frage geklärt werden, wie auf diese Weise Wettbewerbsvorteile erlangt werden sollten. Zugleich bedürfen die Erwartungen der Klärung, die Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie mit der bisweilen intensiven Kooperation mit anderen Unternehmen oder wissenschaftlichen Einrichtungen verknüpften. Drittens kann ein beträchtliches Maß an supranationaler Kooperation auch im Bereich der Stahlforschung nach dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl beobachtet werden. Auf allen diesen drei Ebenen ist die Frage von zentraler Bedeutung, wie frühere Erfahrungen Erwartungen geformt haben, die sich auf die künftige Stahlforschung richteten, ob diese Erwartungen in kohärente Forschungsstrategien transformiert wurden, und ob sich diese in übergeordnete strategische Ziele der Unternehmen einfügten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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