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Projekt A3. Erwerb und Anpassung von räumlichen Aufmerksamkeitsschablonen in der visuellen Suche

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263727500
 
In natürlichen Umgebungen erscheinen einzelne Zielreizobjekte üblicherweise nicht voneinander isoliert, sondern eingebettet in Konfigurationen, die aus mehreren Kontextelementen bzw. Distraktoren bestehen. Wenn in solchen Anordnungen die Position eines Zielreizes relativ zu den Distraktoren über die Zeit konstant gehalten wird, dann werden entsprechende räumlichen Kontingenzen implizit gelernt und lenken nachfolgend die visuelle Suche und Aufmerksamkeit (sog. Contextual-Cueing-Effekt; Chun & Jiang, 1998; Geyer et al., 2010b). Mit Bezug zu prädiktiven Kodierungsmodellen können implizite, konfigurale Lernprozesse als graduelle Aneignung von Assoziationen zwischen Wirkung (sensorischer Stimulation oder gegebenes Suchdisplay) und Ursache (Ort des Targets innerhalb des Suchdisplays) verstanden werden (z.B. Friston, 2010; Conci et al., 2012). Allerdings hängt die Effektivität von kontextuellen Prädiktionen wesentlich von der Konsistenz zwischen bottom-up Eingangssignalen und den entsprechenden Gedächtnisrepräsentationen ab. Wenn beispielsweise nach einer Lernphase ein mit einem Kontext assoziierter Zielreiz an eine nicht vorhergesagte Position (in einem sonst unveränderten Kontext) versetzt wird, dann bricht durch diese Positionsveränderung der kontextuelle Lerneffekt komplett ein. Des Weiteren zeigt sich, dass die sich durch den invarianten Kontext gegebenen Vorteile (vor Änderung des Targetorts) nur sehr langsam, mit fortdauernder Präsentation der geänderten Suchanordnungen wieder aufbauen (Zellin et al. 2014). Der Projektantrag hat zum Ziel, mit Hilfe von behavioralen und neurowissenschaftlichen Methoden das Zusammenspiel zwischen bottom-up und top-down Informationen beim kontextuellen Lernen in der visuellen Suche zu untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Privatdozent Dr. Markus Conci
 
 

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