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Glokalisierende Modie der Moderne: Transnationale und mediale Verflechtungen in lateinamerikanischen Filmmusicals

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279045576
 
Bei dem Forschungsprojekt handelt es sich um die erste vergleichende Studie argentinischer, brasilianischer und mexikanischer Filmmusicals der 1930er bis 50er Jahre, die in ihren transnationalen, interkulturellen und medienübergreifenden Verflechtungen analysiert werden mit dem Ziel, einen bedeutenden, bislang vernachlässigten Bereich der Mediengeschichte und der populären Kultur in den Amerikas zu erschließen. Als eine der ersten eingehenden Untersuchungen zur frühen filmischen „Glokalisierung“ in Lateinamerika verspricht das Forschungsprojekt neue Einsichten in komplexe transnationale Austauschprozesse, sowohl auf symbolischer Ebene als auch auf der des Medienkapitals, einschließlich der Rolle der Filme für die Darstellung der Moderne in Argentinien, Brasilien und Mexiko. Ausgehend von einem ausgewerteten Korpus von mehr als 500 Filmmusicals wird eine „Verflechtungsgeschichte“ interamerikanischer „Glokalisierung“ anhand paradigmatischer Filme und ihrer Kontexte nachgezeichnet. Es handelt sich hierbei um Produktionen mit den populärsten Sänger-Schauspieler-Stars, die eine zentrale Rolle in der transnationalen Kulturökonomie der Genres Cine Tanguero, Comedia Ranchera und Chanchada einnahmen.Methodologisch werden semiotisch grundierte Star und Genre Studies mit Ansätzen aus der Postkolonialismus-, Gender- und Globalisierungstheorie kombiniert um folgende Aspekte herauszuarbeiten: (1) die kulturökonomischen Zusammenhänge von Filmmusical-Produktionen aus Argentinien, Brasilien und Mexiko, insbesondere die multi-direktionalen Medienflüsse und ihre Auswirkungen auf die Glokalisierung der Moderne in Lateinamerika; (2) die Funktionsweisen von Genremustern zur Darstellung konvergierender, aber auch widerstreitender Identitäten und Diskurse, einschließlich der lokalen Appropriation von Genreelementen aus Hollywood; (3) die Interdependenzen zwischen Film- und Musikindustrie sowie daraus hervorgegangene transnationale und mediale Wechselbezüge zwischen Tango-, Samba- und Ranchera-Produktionen; (4) die Rolle von Sänger-Schauspieler-Stars und anderer Filmschaffender für die Vermischung ‚nationaler’ Musical-Subgenres; (5) die politischen Interventionen in den lateinamerikanischen Filmindustrien durch Regierungen, Unternehmen und Lobbys. Die Forschungsergebnisse sollen international zugänglich gemacht werden durch die Publikation einer englischsprachigen Monografie im I.B. Tauris Verlag in der Schriftenreihe World Cinema Series, herausgegeben von Lúcia Nagib.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, USA
 
 

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