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Entwicklung eines neuen Mausmodells zur Untersuchung angeborener Immunantworten gegen Helicobacter pylori

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280354483
 
Die Helicobacter pylori-Infektion des Menschen stellt immer noch eine der häufigsten Infektionserkrankungen weltweit da. Schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Krebs sowie zunehmende Probleme bei der Antibiotikatherapie und erfolglose Versuche der Impfstoffentwicklung zeigen auf, dass wir noch besseren Zugriff auf den immunologsichen Crosstalk zwischen Erreger und Wirt während dieser Infektion bekommen müssen. Induktion und Ablauf von angeborenen Immunantworten gegen H. pylori sind unvollständig verstanden und untersucht, da es praktisch keine gut charakterisierten Mausmodelle der H. pylori-Infektion gibt. Zwar wurden Mäuse, genetisch modifizierte Mäuse und auch teilweise humanisierte Mäuse in experimentellen Infektionen mit H. pylori schon häufig benutzt. Sie besitzen jedoch den Nachteil, dass, während die Mausstämme selbst gut charakterisiert sind, die Bakterienstämme in diesen Infektionen nicht ausreichend definiert sind, um Rückschlüsse auf bakterielle Faktoren zu ziehen, die einen Einfluss auf die angeborene Immunantwort ausüben. Dieser Mangel an Verständnis bezieht sich auf den bakteriellen Genominhalt, die Integrität des Genoms, und die Genomanpassungen und Veränderungen, die während der initialen Anpassung an die Maus erfolgt sind und während der persistenten Infektion möglicherweise kontinuierlich weiter erfolgen. Auf der Basis eines von uns kürzlich entwickelten Gerbilmodells mit einem stabil adaptierten H. pylori-Stamm möchten wir jetzt mit einem ähnlichen Ansatz ein H. pylori-Mausmodel entwickeln, das mit einem gesamtgenomisch gut charakterisierten und genetisch stabilen H. pylori-Stamm in der persistenten Infektion funktioniert. Wir werden funktionell und durch Gesamtgenomsequenzierung die Bakterien in verschiedenen Stadien der Mausadaptation charakterisieren. Danach werden wir dieses optimierte Mausinfektionsmodell weiter nutzen, um eine detaillierte Charakterisierung der angeborenen Immunantwort der Maus gegen H. pylori in An- und Abwesenheit eines funktionellen cag Typ IV-Sekretionssystems zu erstellen. In Zukunft soll dieses Modell genutzt und anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden, um die Rolle bakterieller Faktoren, z.B. von Faktoren des cag TypIV-Sekretionssystems oder von Lipopolysacchariden, in der Auslösung der angeborenen Wirtsimmunantwort, einschließlich der Nutzung genetisch modifizierter Mäuse, besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Saskia Catherina Stein, Ph.D.
 
 

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